Erstmals Öko-Landessortenversuch Silomais im Elbe-Weser-Dreieck
Am 12. September fand in Anderlingen die Vorstellung des Landessortenversuchs (LSV) Silomais im ökologischen Landbau statt. Markus Mücke aus dem Fachbereich Ökolandbau der LWK in Hannover sowie Heiko Borchers, Berater für Ökologischen Landbau im Bereich der Bezirksstelle Bremervörde führten durch das Programm.
Auf den Flächen des Biohofs Mojenhop wurde im Frühjahr gemeinsam mit den Versuchsfeldtechnikern der Versuchsstation Rockstedt ein Exaktversuch von 21 Silomaissorten auf Sandboden angelegt. Nun konnten sich kurz vor der Ernte Landwirte, Berater und Züchter-Vertreter vom Leistungsvermögen der Maissorten und den Unterschieden unter gleichen Wachstumsbedingungen überzeugen. Die genaue Auswertung folgt nach der Ernte.
Der Fachbereich Ökolandbau ist froh, neben dem bisherigen Versuchsstandort in Bissendorf (Osnabrück) nun auch auf Sandboden Versuche durchzuführen. Sie bilden eine wichtige Grundlage für die Beratung in der Region.
Markus Mücke stellte zu Beginn vor, wo die Unterschiede zum konventionellen Anbau liegen. Ein besonders ebener Acker ist Voraussetzung, um die Fläche gut striegeln zu können. Öko-Silomais wird relativ spät ausgesät, um bei tiefer Ablage im warmen Boden und bei guter Witterung eine zügige Jugendentwicklung zu fördern. Wichtiges Ziel ist die Beikrautunterdrückung, da auf Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Manueller Pflanzenschutz durch Blindstriegeln im Vor-Auflauf sowie Hacken in der Jugendphase sind wichtig, um die Konkurrenz zu verringern. Eine besondere Herausforderung ist die Unkraut-Dezimierung innerhalb der Maisreihen. Es gilt daher immer, einen Kompromiss zwischen ausreichender Beikrautregulierung und vertretbaren Kulturpflanzenverlusten zu erzielen. Die Sortenwahl kann ebenfalls dazu beitragen, wenn man Maissorten mit gut beschattenden waagerechten (planophilen) und breiten Blättern wählt.
Für die Versuchsanlage wurden ausschließlich ökologisch vermehrte Sorten mit einer Reifezahl von 210 bis 240 gewählt, um alles zum selben Zeitpunkt ernten zu können. Die Besucher überzeugten sich beim anschließenden Feldrundgang vom Leistungsvermögen der angebauten Sorten und den augenscheinlichen Unterschieden. Ziel für eine gute Datengrundlage ist es, die Ergebnisse in mindestens drei aufeinander folgenden Jahren auszuwerten.
Die Bezirksstelle Bremervörde freut sich, dass mit dem Öko-LSV Silomais eine Orientierungshilfe für die hiesigen Ökobetriebe entsteht und dankt allen Beteiligten. Öko-Betriebe aus der Region sowie an Umstellung interessierte Betriebe wenden sich bei Fragen rund um den ökologischen Landbau gerne an Heiko Borchers.
Kontakte
Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
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