Ökobranche lotet Chancen aus
150 Gäste lauschen Fachvorträgen beim 16. Niedersächsischen Fachforum Ökolandbau der Landwirtschaftskammer in Hannover und tauschen sich aus
Referent Dr. Joachim Bischoff vom Zentrum für Acker- und Pflanzenbau der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Sachsen-Anhalt berichtete aus seiner jahrelangen Versuchsarbeit zu Zwischenfrüchten und klimaresilienten Anbausystemen. Zwischenfrüchte seien unter anderem wichtig für die Bodenfruchtbarkeit und den Aufbau der Bodenstruktur. „Nur geschlossene Zwischenfruchtbestände und eine ganzflächige Bodenbedeckung wirken unkrautunterdrückend. Lückige Pflanzenbestände bewirken das Gegenteil – nämlich Wasserverschwendung durch Ausfallgetreide und Unkräuter“, erklärte Bischoff.
Das Gesamtbild, das sich abzeichnete, war eine durch den angespannten Markt bedingte angespannte Grundstimmung bei den Betrieben. Aktuell zeichnet sich in einzelnen Segmenten eine leichte Entspannung am Biomarkt ab, die bei vielen Betrieben positiv wahrgenommen wird.
Auch der Wechsel von der Sommerung zur Winterung wie z.B. beim Winterhafer könnte eine interessante Alternative sein, wenn die Winter immer milder werden. „Dem Winterrogen könnte angesichts der klimatischen Herausforderungen wieder eine größere Bedeutung zukommen“, lautete die Einschätzung des Experten.
Eberhard Prunzel-Ulrich, 1. Vorsitzender der Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter e.V. und selber Biolandwirt aus dem Raum Göttingen mit 40-jähriger Erfahrung in der Direktvermarktung, befasste sich in seinem Vortrag mit der Onlinevermarktung. Der Experte kam zu dem Schluss, dass der Vertriebsweg über das Netz derzeit für die meisten Betriebe nur eine Ergänzung der Hofläden oder Wochenmarktstände darstelle. Beim Transport von kleinen Warenmengen sei einerseits die Logistik ein großes Problem, anderseits solle auch die ökologische Bewertung berücksichtigt werden.
„Was ist eine Krise?“, fragte Referentin Anneken Kruse, sozioökonomische Beraterin der LWK, die Gäste des Fachforums. In kurzen Mitmachsequenzen forderte sie die Zuhörer in ihrem Vortrag zum Nachdenken, zum Austausch und zur Aktivität auf. Eigenschaften, die jeder aktivieren und entwickeln müsse, um eine Krise zu überwinden. „Die Lösungsorientierung und das Verlassen der Opferrolle sind wesentliche Elemente, um eine Krisensituation zu lösen“, gab Kruse den Gästen mit auf den Weg.
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Pressereferentin, Redaktion Onlinemedien, Soziale Medien
Dr. Alexandra Wichura
Leiterin Fachbereich Ökologischer Landbau

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