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Dem Maiskopfbrand vorbeugen

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Das Auftreten von Maiskopfbrand hat insbesondere auf den schweren Marschen im Übergang zum Moor (Knickmarsch bis Organo-Marschen) in den letzten Jahren zugenommen. Gegen diesen Erreger resistente Sorten können die Ausbreitung eindämmen und die Silagequalität sichern.

Maiskopfbrand - starker Befall im Bestand
Das Erscheinungsbild von Maiskopfbrand kurz vor der Silomaisernte; häufig sind nur die Kolben befallen, aber auch die Fahne kann vom Pilz massiv befallen sein.Karl-Gerd Harms
Dem Maiskopfbrand vorbeugen
Insbesondere auf den schweren Marschen im Übergang zum Moor (Knickmarsch bis Organo-Marschen) hat das Auftreten von Maiskopfbrand in den letzten Jahren zugenommen. Auf den Betrieben in den betroffenen Regionen werden in der Regel Milchkühen gehalten, für die Silomais als wichtiger Rationsbestandteil angebaut wird. Um den bodenbürtigen Erreger nach dem Auftreten von Maiskopfbrand wieder los zu werden wäre eine mehrjährige Anbaupause von Mais ein nachhaltiger Schritt. Dieser Schritt scheidet aus betriebswirtschaftlicher Sicht für die betroffenen Betriebe aber in der Regel aus. Einerseits fehlen in den betroffenen Betrieben vielfach ackerfähige Flächen zum Rotieren, andererseits ist die Sporenausbreitung über kontaminierte Maissilage durch organische Dünger und Bodenverschleppung auch auf andere Flächen möglich, so dass zumeist alle Betriebsflächen bereits Pilzsporen aufweisen dürften. Ob diese jedoch für eine Infektion ausreichen, kann noch nicht abschließend beantwortet werden und ist vermutlich von den jeweiligen Standortbedingungen abhängig.
Maiskopfbrand an der Rispe
Maiskopfbrand an der RispeKarl-Gerd Harms
Um weiterhin erfolgreich Silomais auf betroffenen Flächen anbauen zu können und so den Rinderbeständen ein schmackhaftes und qualitativ hochwertiges Grundfutter bereitzustellen, sollten nur gegenüber Maiskopfbrand  resistente Maissorten auswählen. 
Versuche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen von zwei Standorten mit ca. 20 % Maiskopfbrandbefall in der anfälligen Referenzsorte bestätigen, dass die Sortenwahl den Befallsdruck sehr deutlich mindern kann. Nach einer Züchterabfrage und einer Vorauswahl bzgl. Frühreife wurden 18 Sorten sowie eine anfällige Zeigersorte geprüft. Sechs Prüfsorten zeigten stärkeren Befall mit Maiskopfbrand und werden für betroffene Fläche als ungeeignet betrachtet. Eine Prüfsorte steht noch zur Zulassung (im Feb.2026) an und wird daher in Klammern aufgeführt. In der folgenden Tabelle werden die für diese Problematik geeigneten Sorten mit weniger als 1 % Befallshäufigkeit, aufgelistet nach Reifezahl, dargestellt und für Befallsstandorte für den Anbau empfohlen:

Sorte Reifezahl Vertreiber LSV-geprüft
Drako S 170 Agromais nein

P 72847

S 180 Pioneer nein

Amaneon

S 200 Agromais ja, empfohlen

KWS Aveso

S 200 KWS ja, empfohlen

Benco

S 2310 Sngenta ja, bis 2024

SY Broncos

ca. 210 Syngenta nein, EU-Prüfung

Symetric

S 220 Syngenta ja, ab 2025

KWS Emporio

S 220 KWS ja

[Syncro (noch nicht zugelassen)]

ca. S 220 Syngenta nein

Farmactos

S 230 Farmsaat ja, bis 2024

Belenos

S 230 IG Pflanzenzucht nein, EU-Prüfung

Meluseen

S 240 DSV nein


 

Für die kommenden Jahre ist eine Weiterführung der Maiskopfbrandprüfungen geplant, denn mit den geeigneten Sorten können betroffene Betriebe mit diesem Erreger und den damit verbundenen Risiken umgehen.