Maschinenvorführung der Landwirtschaftskammer zeigt Anpassungsstrategien im Maisanbau
Aufgrund gesetzlicher und agrarpolitischer Vorgaben mussten in einigen Regionen bewährte und etablierte Anbaustrategien bereits verändert werden. Welche vielversprechenden alternativen technischen Lösungen und Strategien es gibt, zeigte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Donnerstag in Gyhum.
Gyhum – Rund 1600 Gäste nutzten am Donnerstag, 7. September, die Chance, bei der Maschinenvorführung „Von der Aussaat bis zur Ernte – Techniken rund um den Maisanbau“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Gyhum im Landkreis Rotenburg (Wümme) 60 Maschinen und Geräte im praktischen Einsatz zu erleben. Begutachtet und miteinander verglichen werden konnten bei hochsommerlichen Temperaturen und reichlich Staub die Arbeitsergebnisse neuester Aussaat- und Unterfußdüngetechniken, von Alternativen bzw. Ergänzungen zum Herbizideinsatz, des glyphosatfreien Umbruchs von Grasuntersaaten, des Nacherntemanagements sowie leistungsfähiger Ernte- und Transporttechniken. Organisiert wurde die Maschinenvorführung von Claus Fricke, LWK-Berater für Landtechnik, mit Unterstützung des Pflanzenbau-Beraters Holger Oest von der LWK-Bezirksstelle Bremervörde.
„Die Kultur Mais hat in den vergangenen Jahren als Futtergrundlage für Milchviehbetriebe und wichtigstes Substrat für Biogasanlagen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend groß ist der Druck, durch technische Lösungen auf die neuen gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen zu reagieren. Neben einer guten Arbeitsqualität und Präzision sollen die Geräte dabei auch noch praktikabel und letztlich wirtschaftlich in der Anwendung sein“, sagte LWK-Vizepräsident Hermann Hermeling bei der Eröffnung der Veranstaltung.
„Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird beim Maisanbau künftig wahrscheinlich noch weiter eingeschränkt“, ergänzte Fricke, der die Maschinenvorführung moderierte. Hintergrund seien die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union und der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. „Maispflanzen haben es im Jugendstadium schwer, sich auf dem Acker gegen Un- und Beikräuter durchzusetzen. Deshalb müssen jetzt technische Lösungen etabliert werden, die es dem Mais ermöglichen, sich trotz des reduzierten Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln gut zu entwickeln.“ Gleichzeitig müssten die Vorgaben der Düngeverordnung für Rote Gebiete sowie zur Fruchtfolgegestaltung eingehalten werden, so Fricke weiter. „Dazu kann das Know-how der Betriebsleiterin und des Lohnunternehmers in Kombination mit landtechnischen Innovationen einen wesentlichen Beitrag leisten.“
Dementsprechend groß war das Interesse bei den vorgeführten Techniken zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Mittels GPS- und kameragestützter Verfahren beseitigten die gezeigten Hacken und Striegel Unkräuter in den Maisreihen und dazwischen. Sogar ein autonom fahrender Feldroboter kam zum Einsatz, der mittels kamerageführtem Verschieberahmen mit den daran montierten Scharen und Hacken völlig selbstständig den Mais von Unkräutern befreite.
„Auch die Digitalisierung und Automation in der Landwirtschaft wird eine wesentliche Unterstützung leisten, die neuen Anforderungen im Maisanbau zu erfüllen. Das Angebot an solchen Maschinen und Geräten auf unseren Vorführungen zu den verschiedenen Themen im Pflanzenbau wird daher zukünftig immer größer werden“, betonte Dr. Harm Drücker, bei der LWK Leiter des Fachbereichs Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz.
Ergänzend zur praktischen Vorführung bot eine angegliederte Infoschau mit einer umfangreichen Maissortendemonstration die Möglichkeit, weitere Maschinen zu begutachten und sich von den teilnehmenden Züchterhäusern neue Maissorten präsentieren zu lassen.
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