FNR- Projekt FInAL - Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft
Studierende niedersächsischer Universitäten zu Besuch im Landschaftslabor am Elm
Die Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft (FInAL) interessiert junge Menschen aus allen Teilen der Welt. Im September besuchte eine Gruppe internationaler Studierender die FInAL-Landschaft am Elm. Obwohl die fachliche Ausrichtung der Studierenden von der Agrarwissenschaft über die Informatik bis zur Germanistik breit aufgestellt war, war bei allen das Interesse an den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft groß. Gezeigt wurden Lösungsansätze für mehr Biodiversität aus dem Projekt FInAL und etablierte Methoden der konservierenden Bodenbearbeitung.
Die Familie des Projektbetriebes Fromme hat für einen herzlichen Empfang gesorgt. Für die Fahrt durch die 3 x 3 km umfassende FInAL-Landschaft hat der Betrieb einen umgebauten Bauwagen bereitgestellt. Es wurden drei Stationen angesteuert und vorgestellt.
Eine einfach umzusetzende FInAL-Maßnahme ist der Anbau einer Zwischenfrucht aus mindestens fünf Arten. Als frühe Aussaaten direkt nach Ernte der Wintergerste erreichen die Pflanzen in der Regel das Blühstadium. So entsteht ein spätes Blütenangebot für Insekten. Der Zwischenfruchtanbau stellt den Landwirt allerdings auch vor eine Herausforderung. So fiel einigen Studierenden das zahlreiche Vorkommen von Blattläusen auf. Hendrik Fromme erklärte die Problematik der „grünen Brücke“ beim Anbau von Zwischenfrüchten. Er wies darauf hin, dass die neu angelegten Gerstenschläge in diesem Jahr besonders intensiv auf einen Herbstbefall mit Läusen kontrolliert werden müssen.
Die zweite Station zeigte den Anbau von Raps mit einer abfrierenden Untersaat. Ein wünschenswertes Ziel dieser Maßnahme ist es, das Anwenden von Insektiziden und Herbiziden zu reduzieren. Dieses stellt sich allerdings nicht automatisch ein. Auch die Drilltechnik nimmt Einfluss auf das Auflaufen von Unkraut und Ungras. Demonstriert wurde das Ergebnis von zwei unterschiedlichen Direktsaatmaschinen für die Aussaat von Raps mit einer Erbsenuntersaat. Natürlich werden zusätzlich Gelbschalen auf den Feldern aufgestellt, um den Zuflug der Rapsschädlinge zu erfassen und gegebenenfalls regulierend einzugreifen. Auch dieses wurde mit der Gruppe diskutiert.
Der Betrieb Fromme arbeitet seit vielen Jahren nach den Prinzipien der konservierenden Bodenbearbeitung. Darüber werden auf dem Betrieb viele Ideen erprobt und etabliert, die insbesondere das Bodenleben im Fokus haben. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit einem Wanderschäfer, der im Herbst seine Schafe auf Ackerflächen weiden lässt. Der Betrieb Fromme stellt dafür Flächen mit Ausfallraps oder auch Zwischenfrucht bereit, auf denen anschließend eine Herbstaussaat erfolgt.
Es war insgesamt ein gelungener Austausch, bei dem sowohl die Studierenden, der Betrieb aber auch die Projektmitarbeiter*innen viel Wissenswertes mitnehmen konnten.
Das Projekt FInAL wird seit 2018 vom BMEL gefördert durch die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe und läuft noch bis September 2025.
Das LL-ELM ist eins von drei bundesweiten Landschaftslaboren, welches von der LWK Niedersachsen betreut wird.
Weitere Informationen gibt es unter www.final.de
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