Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Körnermais 2023
Der Körnermaisanbau hat sich bei vielen niedersächsischen Öko-Marktfruchtbetrieben in der Fruchtfolge etabliert. In Öko-Tierfutterrationen ist er eine gefragte Komponente. Zudem ist das Ertragspotential interessant. In der Praxis sind Kornerträge möglich, die den doppelten Getreideertrag des Standortes erreichen können. Nicht selten liegen sie auch darüber. Erträge deutlich über 80 dt/ha sind unter Praxisbedingungen keine Seltenheit. Somit lassen sich mit dieser Frucht lohnende Deckungsbeiträge erzielen. In diesem Jahr fallen die Erträge in der Praxis überwiegend sehr erfreulich aus. Allerdings hat der niederschlagsreiche Herbst zu Ernteverzögerungen, Befahrbarkeitsproblemen und höheren Trocknungsaufwand geführt. Der Anbau von Ökomais wird aber auch von Unsicherheiten begleitet. Vogelfraß und Befall durch die Wurzelfliege können zu hohen Pflanzenausfällen führen. Der Anbauerfolg und die Rentabilität sind zudem erheblich von der Wirksamkeit der Beikrautregulierung und den Trocknungskosten abhängig.
Gute Wachstumsbedingungen
Aufgrund der andauernden kühlen Witterung im Frühjahr 2023 warteten viele Ökobetriebe mit der Maisaussaat ab. Erst ab etwa Mitte Mai mit ansteigenden Temperaturen wurde die Aussaat des Ökomaises forciert. Die zunehmende Erwärmung in der letzten Maidekade bewirkte zudem einen recht zügigen Aufgang und eine schnelle Jugendentwicklung. Auch die mechanischen Regulierungsmaßnahmen erreichten unter den optimalen Witterungsbedingungen meistens hohe Wirkungsgrade. Der Mai und besonders der Juni waren durch eine anhaltende Trockenphase geprägt. Das setzte besonders dem Sommergetreide und den Leguminosen zu. Den Mais belastete das vorrangig nur auf sehr leichten Standorten. Die etwa ab Mitte Juli einsetzenden Niederschläge kamen noch rechtzeitig zum Blühbeginn des Maises. Im Juli und August profitierte der Mais während der Kolbenausbildung von der fortlaufenden niederschlagsreichen Witterung, während die Getreideernte und die Qualitäten erheblich darunter litten. Im September begünstige eine hochsommerliche Witterung die Abreife des Maises. Zusammengefasst begünstigten nahezu ideale Witterungsbedingungen besonders in den Sommermonaten eine gute Kolben- und Kornausbildung, woraus vielfach hohe bis sehr hohe Erträge resultierten. Leider verzögerte und behinderte die anhaltende, niederschlagreiche Witterung ab Oktober die Körnermaisernte über einen weiten Zeitraum.
Die aktuellen Ergebnisse unserer Öko-Landessortenversuche Körnermais zusammengefasst von 2021 bis 2023 stehen am Ende des Beitrages zur Verfügung.
Außerdem stehen Informationen zur Nährstoffversorgung im ökologischen Maisanbau und dreijährige Versuchsergebnisse zur Elektronenbehandlung von Öko-Maissaatgut zum Download zur Verfügung.
Informationen zur mechanischen Unkrautregulierung im Mais finden Sie unter
Ergebnisse zu weiteren Versuchen im Ökologischen Landbau, bzw. Sortenversuche der zurückliegenden Jahre finden Sie unter: ISIP
Öko-Saatgut ist vorgeschrieben
Beim Saatgutbezug sind Körner- und Silomais in der Datenbank www.organicxseeds.de der Kategorie I zugeordnet. Die Eingruppierung in Kategorie I bedeutet, dass ausreichend Öko-Saatgut dieser Kultur zur Verfügung steht und deshalb keine Einzelgenehmigung zur Verwendung von konventionell erzeugtem Saatgut erteilt wird. Dies bezieht sich auf Anhang II Teil I Nr. 1.8.5.1 der VO (EU) 2018/848 oder die allgemeine Genehmigung gem. Anhang II Teil I Nr. 1.8.5.7 der VO (EU) 2018/848. Aus diesem Grund werden in den bundesweiten Öko-Versuchen Körner- und Silomais ausschließlich Sorten geprüft die von den Züchtern ökologisch vermehrt angeboten werden. Vor dem Hintergrund der Kategorie I ist es noch wichtiger geworden, dass Leistungspotential der Sorten, von denen Ökosaatgut im Handel erhältlich ist, in Öko-Sortenversuchen zu überprüfen. Eine aktuelle Übersicht der verfügbaren ökologisch vermehrten Sorten finden Sie unter www.organicxseeds.de.
Downloads
Kontakte
Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
Ergebnisse des Landessortenversuchs Öko-Speisekartoffeln 2023
In Niedersachsen wurden laut Agrarantrag rund 2480 ha Fläche für den Anbau von Öko-Speisekartoffeln eingeplant Die Fläche ist im Vergleich zu 2022 zwar rückläufig, aber die gesamte geplante Anbaufläche für &…
Mehr lesen...Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sojabohnen 2023
Der Anbau von Sojabohnen im Ökologischen Landbau in Niedersachsen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Anhand der Agraranträge ist die beabsichtigte Anbaufläche von 942 Hektar im letzten Jahr auf 1097 Hektar im Jahr 2023 gestiegen (LWK…
Mehr lesen...Ergebnisse Landessortenversuche Öko-Blaue und Weiße Lupine 2023
Trotz der Herausforderungen im Anbau und der aktuellen Thematik bezüglich der Bitterstoffgehalte (Alkaloide) im Erntegut der Lupinen verzeichnete die ökologische Lupinenanbaufläche in Niedersachsen im Jahr 2023 wieder ein leichtes …
Mehr lesen...Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Körnererbsen 2023
Körnerleguminosen sind im Ökolandbau ein unverzichtbarer Bestandteil in der Fruchtfolge. Als Luftstickstoff fixierende Kultur tragen sie zur Stickstoff-Versorgung der Folgekulturen bei. Zudem sind Öko-Körnerleguminosen, wie …
Mehr lesen...Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Ackerbohnen 2023
Der Öko-Körnerleguminosenanbau, im speziellen der Anbau von Ackerbohnen, bleibt trotz allgemeiner derzeitiger verhaltener Marktlage im ökologischen Landbau ein lohnenswertes Geschäft. Die Nachfrage nach heimisch erzeugten …
Mehr lesen...Ergebnisse der Landessortenversuche Öko-Sommergerste 2023
Die Anbaufläche der Öko-Sommergerste ist im Jahr 2023, laut der niedersächsischen Antragszahlen, um rund 400 ha auf 1325 ha zurückgegangen. Bei der Erzeugung von Öko-Sommergerste steht die Verwertung als Braugerste im …
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Drittmittelprojekte
5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...Biotopverbund Grasland
Ausgangslage Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flä…
Mehr lesen...