Fahrsilos sorgfältig planen
Bei vielen Rindviehhaltern stehen in den nächsten Jahren Investitionen bei der Silagelagerung an. Auslöser dafür sind entweder der erhöhte Bedarf an Silage nach einer Aufstockung des Tierbestandes, die gestiegenen wasserrechtlichen Anforderungen an die Silolagerung oder auch die Einschränkungen bei der Anlage von Feldmieten.

Zwei-Strang-Entwässerungen, bei denen das anfallende Niederschlagswasser aus leeren Silos getrennt zur Versickerung abgeleitet werden kann, werden von einzelnen Genehmigungsbehörden kritisch gesehen, weil die fachgerechte Bedienung des Trennsystems durch den Landwirt nicht immer gegeben sei. Um ein Genehmigungsverfahren für eine neue Anlage möglichst reibungslos über die Bühne zu bekommen, empfiehlt es sich, mit allen Beteiligten vorab eine „Antragskonferenz“ durchzuführen

Kammern mit Seitenwänden haben klare Vorteile gegenüber Platten ohne Wände durch weniger Flächenbedarf, eine bessere Verdichtung im Randbereich, weniger Futterverluste und ein sicheres Arbeiten. Bezogen auf die Nutzungsdauer sind die Mehrkosten eher von zweitrangiger Bedeutung. Für die Mittelwände zwischen den Silokammern bieten sich U-Elemente an, außen stehen meist L-Elemente, teilweise auch mit Anfüllung durch einen Erdwall. Alle Fugen sind durch eine Fachfirma wasserundurchlässig auszuführen. Die jährliche Sichtkontrolle auf undichte Stellen ist Aufgabe des Landwirts.

Aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen im Baugrund und unterschiedlicher Bauausführungen sind die Investitionskosten einer Siloanlage nur überschlägig abzuschätzen (Übersicht 2,). Bezogen auf eine Siloanlage für Milchvieh (Betriebsgröße 80 bis 200 Kühe, incl. Nachzucht) ist je Kuh von 2.000 bis 2.500 Euro auszugehen. Daraus ergeben sich Jahreskosten von 1,5 bis 2 Cent je kg Milch.
Viele praktische Tipps für die Planung und Ausführung einer Siloanlage kann man sich bei Berufskollegen abholen. Auf genügend Platz für die großen Transportfahrzeuge beim Silieren sollte genauso geachtet werden wie auf ausreichend Rangierraum beim Entnehmen und Mischen der Silage. Das Umsetzen des Mischwagens zwischen verschiedenen Beladungsplätzen ist ein täglicher „Zeiträuber“, ebenso wie zu lange Fahrstrecken mit der Entnahmetechnik am Schlepper bzw. Radlader. Für die tägliche Bewirtschaftung der Silos werden U-Elemente als Wände und auch Erdwälle an den Außenwänden von Praktikern als sehr hilfreich und sicher bewertet. Beim Walzen schützt man die Wände mit der vorgehängten Wandfolie (und den Schlepper) am besten dadurch, dass zu den Wänden hin etwas mehr Siliergut eingebracht wird als in der Silomitte. Die Silokammern sollten zum Abschluss an den Seiten bis zur Wandhöhe gefüllt sein. Zur Mitte hin ist dann eine Überhöhung in einem Winkel bis zu 30 Grad aufzubringen (Herstellerangaben beachten!).

Fazit:
Für die Planung einer neuen Siloanlage sollte der Landwirt sich mit seinem Berater ausreichend Zeit nehmen. Hier können bereits die wichtigsten Anforderungen (s. Übersicht 3) abgearbeitet werden. Bei einer „Antragskonferenz“ mit der Genehmigungsbehörde kann dann der rechtliche Rahmen geprüft werden. Die Baumaßnahme selbst wird häufig an einen Generalunternehmer vergeben. Trotzdem sollte der Landwirt mit wachem Auge die Ausführung im Blick haben. Durch eine regelmäßige Kontrolle, Pflege und Reinigung kann die Lebensdauer der teuren Anlage verbessert werden.
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