Auktionsbericht Uelsen 2021
Der Landes - Schafzuchtverband Weser-Ems führte Ende Juli die 27. Kör- und Absatzveranstaltung für Bentheimer Landschafe in Uelsen durch. 17 Züchter aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hatten 71 Jungböcke angemeldet. 58 Böcke wurden schließlich gekört und nachmittags zur Auktion gebracht.
Bei den Bentheimer Landschafen gewinnt die Zucht auf Scrapieresistenz an Bedeutung. 46 Tiere hatten bereits den gewünschten Genotyp ARR/ARR. Auch bei dieser Rasse sind die ersten Zuchttierbestände von der LWK Niedersachsen als scrapieresistenter Bestand anerkannt worden.
An der Eliteauktion für die Rasse Bentheimer Landschaf dürfen Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen. Dadurch wird der genetische Austausch zwischen den Populationen in den einzelnen Landesverbänden gefördert Das Besondere an der diesjährigen Veranstaltung war, dass die Durchführung wie in 2020 unter „Coronabedingungen“ erfolgen musste und die geltenden Hygieneregelungen einzuhalten waren. Es gab erneut kein Rahmenprogramm und die Öffentlichkeit war mehr oder weniger ausgeschlossen. Züchter und Kaufinteressenten mussten sich vorab anmelden und registrieren lassen.
Höchstpreis von 1.050 Euro für Bentheimer Jährlingsbock
Vormittags wurden die Jungböcke gewogen und der Körkommission vorgestellt. Mehrere Böcke genügten den Anforderungen der Körkommission nicht und wurden nicht gekört bzw. am Veranstaltungstag von den Züchtern zurückgezogen. 36 in der Zuchtwertklasse I gekörte Jährlingsböcke nahmen an der Prämierung teil. Als Preisrichter fungierten Karla Ebert aus Lemgo und Klaus Gerdes. Sie waren mit der Qualität des Jahrgangs sehr zufrieden. Zahlreiche Böcke waren sehr rassetypisch und zeigten auch die gewünschte Pigmentierung am Kopf. Jeweils zwei Klassensieger bei den Jährlingsböcken stellten die Züchter Bültel aus Engden und Holtkamp aus Hammninkeln. Weitere Klassensieger präsentierten Blömer aus Dinklage, der Tierpark aus Nordhorn und der Heilpädagogische Bauernhof aus Uelsen. Siegerbock wurde schließlich der 93 kg schwere und gut herausgebrachte Bock vom Heilpädagischen Bauernhof Uelsen. Der Bock hatte bereits bei der Körung die Höchstnote 9 für die Ausprägung der Bemuskelung und die Note 8 für das tadellose Exterieur bekommen. Der Zuchtbetrieb wurde mit der bronzenen Medaille des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums geehrt. Der Züchter Bültel hatte den Reservesieger und bekam die goldene Medaille der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, VDL. Über die Auszeichnung mit der bronzenen Medaille der VDL freute sich der Züchter Holtkamp, Hamminkeln. Die sechs von ihm vorgestellten Böcke wurden alle gekört und zur Versteigerung gebracht. Sein Ia- Bock der jüngsten Altersklasse erzielte den Höchstpreis von 1.050 Euro und wurde einem Züchter im Emsland zugeschlagen. Das Tier hatte bei der Körung die Spitzennote 9 im Exterieur bekommen. Diese Note erreichte an dem Tag nur noch der zweitplatzierte Bock dieser Altersgruppe aus der Zucht von Schöppner aus Hoogstede, Das Tier wechselte für 900 Euro den Besitzer.
Insgesamt wurden in Uelsen 33 Jährlinge zu einem Durchschnittspreis von knapp 485 Euro verkauft. Damit lag der Durchschnittspreis 40 Euro über dem Vorjahresniveau.
Die 11 verkauften Lammböcke wechselten zum Durchschnittspreis von 450 Euro den Besitzer. Auch bei den Lammböcken war der Züchter Schöppner erfolgreich und erzielte den Höchstpreis von 700 Euro. Der Siegerbock von de Lange aus Isterberg konnte für 650 Euro und der Reservesieger von Dobben aus Quendorf für 550 Euro verkauft werden. Die Züchter de Lange und Dobben wurden mit Preismünzen der LWK Niedersachsen ausgezeichnet. In Vertretung des Landrats überreichte Frau Dr. Bertke Ehrenpreise des Landkreises Grafschaft Bentheim und der Gemeinde Uelsen an erfolgreiche Züchter.
Der Landes-Schafzuchtverband Weser-Ems war am Ende der Veranstaltung mit dem Verlauf und dem Verkaufsergebnis zufrieden. Allerdings fehlte wie im Vorjahr das Rahmenprogramm und die Öffentlichkeit. Es wäre schön, wenn die traditionelle Veranstaltung im kommenden Jahr wieder im Rahmen des Bentheimer Haus- und Nutztiertages durchgeführt werden könnte.
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