Biodiversitätsberatung nun auch im Kreis Friesland
Minister Lies überreicht Kammer-Berater Schroer Ernennungsurkunde – Zuwendungsbescheid für Ökologische Station Jade
Varel – Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) baut mit Unterstützung des Landes ihre Biodiversitätsberatung weiter aus: Aus der Hand von Umweltminister Olaf Lies erhielt LWK-Berater Stephan Schroer von der Kammer-Bezirksstelle Oldenburg-Nord am 24.09.2022 die Ernennungsurkunde für die Biodiversitätsberatung.
Während des Termins in Varel (Kreis Friesland) übergab der Minister außerdem den Zuwendungsbescheid für die Ökologische Station Jade an die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven.
Die Ökologische Station Jade wird ab dem Jahr 2023 unter der Trägerschaft der Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven die Natura 2000-Gebiete in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Wesermarsch und der Stadt Wilhelmshaven betreuen. Die vier Gebietskörperschaften arbeiten hier interkommunal zusammen.. Während die Ökologische Station ihren Arbeitsschwerpunkt in den Natura2000-Gebieten u.a. des Landkreises Friesland hat, nimmt LWK-Fachmann Stephan Schroer die Biodiversitätsförderung in der Agrarlandschaft außerhalb der Schutzgebiete in den Fokus. Doch Arten machen an Schutzgebietsgrenzen nicht halt – und so wird es in der Praxis eines engen Austausches und einer guten Zusammenarbeit beider Institutionen bedürfen. Aus dieser Zusammenarbeit könnten neue Modelle entstehen, die gemeinsam zum Erfolg führen, so Minister Lies.
Ein wichtiges Ziel der Biodiversitätsberatung ist es, bei allen erforderlichen Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz die Vereinbarkeit mit einer wirtschaftlich starken Landwirtschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Das kann ein Berater oder eine Beraterin nicht allein leisten: Dazu bedarf es eines großen Netzwerkes von fachlicher Kompetenz. Dessen Nutzbarkeit für die Berater*innen wird über die Koordinierungsstelle sichergestellt, die gemeinsam von LWK und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz organisiert wird.
Damit Landwirt*innen und Berater*innen die Ziele einer größeren Artenvielfalt gemeinsam erreichen können, ist stets ein enger Austausch mit der Naturschutzbehörde des Landkreises, mit dem Landvolk, den Umweltverbänden, aber auch mit der Naturschutzstiftung und der Ökologischen Station notwendig . In einem ersten Schritt gilt es nun, die Ziele, die die Beratung erreichen soll, zu strukturieren und zu priorisieren. Dazu wird ein sogenanntes Ziel- und Maßnahmenkonzept erarbeitet. Die Landwirt*innen profitieren davon, dass ihre Belange im Ziel- und Maßnahmenkonzept von Anfang an mitgedacht und berücksichtigt werden. Sie haben mit der Beratung außerdem eine Anlaufstelle, die die zahlreichen landesweiten und regionalen Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten überblickt und für den einzelbetrieblichen Anspruch nutzbar machen kann. Dies soll auch eine Unterstützung und Hilfe für die weiteren in der landwirtschaftlichen Beratung tätigen Einrichtungen sein.
Zu seinen ersten Aufgaben zählt LWK-Biodiversitätsberater Stephan Schroer die Pflege und die Entwicklung der Wallhecken im Südkreis des Landkreises Friesland sowie von Randstrukturen wie zum Beispiel Wegrainen und Saumstreifen. Auf diese Weise sollen im Sinne eines Biotopverbundes, Lebensräume von Arten der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft erhalten werden. Dabei profitieren u.a. in Hecken brütende Vögel oder Schmetterlinge, deren Raupen auf Gräser und Kräuter der Wegsäume angewiesen sind.
Biodiversität muss – das ist allen Beteiligten klar – zukünftig stärker auch bei Änderungen der Produktionssysteme, bei Fruchtartenwechsel, Technikentwicklung, Digitalisierung, Wassermanagement, Pflanzenschutz und Düngung von Anfang an mitgedacht werden. Im Laufe der Zeit wird dadurch ersichtlich, welche Effekte durch die Biodiversitätsförderung zu erwarten sind und wie ein gestärkter Arten- und Biotopschutz noch besser in die moderne Landwirtschaft integriert werden kann.
Kontakte

Stephan Schroer
Berater Biotop- und Artenschutz, Niedersächsischer Weg, Gutachten (Artenschutz, Kompensationsmanagement)
0441 34010-204

Großes Interesse an der Umsetzung der Beratung zum Biotop- und Artenschutz
Die Koordinierungsstelle für Biodiversitätsberatung in Niedersachsen begrüßte am 05.10.2022 in Schneverdingen viele Teilnehmer, die sich über den aktuellen Stand der Umsetzung informieren wollten.
Mehr lesen...
Koordinierungsstelle Biodiversitätsberatung
LWK Niedersachsen und NLWKN bilden gemeinsam eine zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Beratung in den Bereichen Biodiversität sowie Biotop- und Artenschutz
Mehr lesen...
Insektenschutz weiter im Fokus
FInAL: das Projekt zur Förderung von Insekten in der Agrarlandschaft geht in die zweite Runde
Mehr lesen...
Mit dem Handy unterwegs für die Biodiversität
Es ist Sommer und damit summt und brummt es überall. Doch wie heißt eigentlich die Hummel, die da gerade vorbeigeflogen ist? Wir stellen einige nützliche Apps vor, die bei der Bestimmung helfen.
Mehr lesen...
Biodiversitätsberater vernetzen sich für die Umsetzung des Niedersächsischen Weges
Land Niedersachsen fördert den Aufbau einer landesweiten Beratungsstruktur
Mehr lesen...Gemeinsam Insekten in Agrarlandschaften fördern
Interessante Vorträge und Maßnahmen beim Feldtag im Elm Rund 50 Interessierte – Landwirte und Vertreter unterschiedlicher Organisationen – informierten sich am 20. Oktober auf einem Feldtag im Elm über Mö…
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen

Ist mein Grünland artenreich?
19.04.2023
Grünland-Feldschulung für Öko-Regelung 5- vier Kennarten auf extensivem Grünland In der neuen GAP-Förderperiode wird die ergebnisorientierte Förderung regionaler Kennarten für das extensiv genutzte Dauergrü…
Mehr lesen...
Einstieg in die Wildtierrettung mittels Drohnentechnik
21.04.2023
Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen laden zu einer Online-Informationsveranstaltung zum Thema „Einstieg in die Wildtierrettung mittels Drohnentechnik“ ein. Die Frühjahrsmahd …
Mehr lesen...
Artenvielfalt fördern - Welchen Beitrag kann die Landwirtschaft leisten
26.04.2023
In der Veranstaltung sollen die Ursachen des Artenrückgangs beleuchtet und die Lebensansprüche von Insekten, Vögeln & Co. dargestellt werden. Welche Maßnahmen in unserer Kulturlandschaft helfen der Natur und wie sieht es mit …
Mehr lesen...
Essbar ungenießbar oder giftig - Pilzwanderung durch den Heseler Wald
12.10.2023
Ob auf dem Boden, an Holz oder Baum, essbar, ungenießbar oder giftig - die Vielfalt an Pilzen ist gewaltig. Rund 14 000 verschiedene Pilze sind in Deutschland bekannt. Sie sind weder Tier noch Pflanze - welche Rolle spielen Sie im Ö…
Mehr lesen...Drittmittelprojekte

Biotopverbund Grasland
Ausgangslage Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flä…
Mehr lesen...
BTB
Ausgangslage Landwirte und Imker sind aufeinander angewiesen: Die Landwirte haben Vorteile durch die Bestäubung Ihrer Kulturpflanzen durch die Honigbienen. Die Imker benötigen Blühpflanzen zur Versorgung Ihrer Bienen und zur …
Mehr lesen...
FInAL
Um die Vielfalt und Biomasse von Insekten durch den Anbau von Nachwachsenden Rohstoffen (NR) und die Umsetzung alternativer Anbausysteme, in denen NR mit anderen Rohstoffpflanzen parallel und gemeinsam in Fruchtfolgen angebaut werden, zu erhöhen…
Mehr lesen...
FInAL Phase 2
Ausgangslage Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt betrifft auch die große Gruppe der Insekten. Deshalb hat die Bundesregierung das Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen. Über dieses Programm sollen Lebensräume fü…
Mehr lesen...
greenGain
Ausgangslage Das Projekt greenGain hat sich zum Ziel gesetzt die energetische Verwertung regionaler und lokaler Biomasse aus Landschaftspflegemaßnahmen in ganz Europa zu stärken. Das EU Programm Horizont 2020 hat die vollstä…
Mehr lesen...
Naturschutzhöfe
Ausgangslage & Zielsetzung des Projektes Wiesenvögel benötigen Offenland für die Brut und Aufzucht ihrer Küken. Die Erhaltung von Offenlandstandorten ist dabei an die Bewirtschaftung gekoppelt. Gleichzeitig ist es für …
Mehr lesen...