Ergebnisse der Landessortenversuche Winterhafer im ökologischen Landbau 2021 bis 2023
Die Klimaveränderungen mit ihren vielfältigen Auswirkungen sind allgegenwärtig. Zweifellos nehmen dadurch die Anbaurisiken in der Landwirtschaft deutlich zu. Im Bereich der pflanzlichen Erzeugung müssen Lösungswege zur Klimaanpassung gesucht werden. Das beinhaltet auch bisher wenig bekannte Kulturformen im Anbau zu prüfen und ggf. zu etablieren. Der Fachbereich Ökologischer Landbau der LWK Niedersachsen prüft derzeit in Versuchen ob der Winterhafer im veränderten Klima wie milde Winter, niederschlagsarme Frühjahre und ausgeprägte Trockenheiten im Frühsommer eine Anbaualternative mit sicheren Qualitäten und Erträgen bieten kann.
Winterhafer nutzt Winterfeuchtigkeit
Winterhafer kann im Vergleich zu Sommerhafer die Winterfeuchtigkeit durch sein früh gebildetes Wurzelsystem gut ausnutzen und hat bis zum Frühjahr einen Entwicklungsvorsprung im Pflanzen- und Wurzelwachstum. Zudem reift er vergleichsweise früh ab und ist unmittelbar nach der Wintergerste bereits druschreif. Es ist anzunehmen, dass er dadurch im Vergleich zum Sommerhafer weniger unter Vorsommertrockenheit leidet und möglicherweise unter diesen Bedingungen stabilere Erträge und Qualitäten realisieren kann. Ein bekanntes Manko ist allerdings die eingeschränkte Winterfestigkeit. Aufgrund dieser Tatsache konzentriert sich der Anbau bisher vorrangig in maritimen Regionen wie England und Frankreich.
Versuche zum Winterhaferanbau
Um Antworten auf die Fragen zum Anbau von Winterhafer geben zu können, hat der Fachbereich Ökolandbau der LWK Niedersachsen im Jahr 2021 Versuche mit Winterhafer begonnen. Die Versuche sind in den Jahren 2021 und 2022 durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell unterstützt worden.
In Exaktversuchen werden die vier Winterhafersorten KWS Snowbird, Fleuron, Rhapsody und Eagle unter niedersächsischen Bedingungen hinsichtlich Ertragsniveau, Winterhärte und Qualitätsparametern geprüft. Die Parzellenversuche stehen auf den langjährig umgestellten Öko-Versuchsstandorten Wiebrechtshausen (Lkr. Northeim) und Oldendorf II (Lkr. Uelzen), sowie seit 2022 auch am Öko-Versuchsstandort Waldhof der Hochschule Osnabrück.
Die Ergebnisse der Sortenversuche Öko-Winterhafer 2021 bis 2023 können am Ende dieses Beitrages heruntergeladen werden.
Ergebnisse zu weiteren Öko-Versuchen auch aus zurückliegenden Jahren finden Sie unter: ISIP
Eine Übersicht zu den verfügbaren ökologisch vermehrten Sorten finden Sie unter: www.organicxseeds.de
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Markus Mücke
Berater Ökologischer Ackerbau, Mechanische Beikrautregulierung, Umstellungsberatung, Versuchswesen Ökologischer Landbau
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