Schutz von Weidetieren vor Wolfsangriffen in Ostfriesland
Auf einem Herdenschutz-Infotag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Friedeburg erläuterten Fachleute Technik und Fördermöglichkeiten für Weidetierhalter*innen.
Friedeburg – Durch mehrere Übergriffe auf Schafe und Rinder im letzten und diesem Jahr - sowie durch die ersten bestätigten Übergriffe auf Pferde - ist das Thema Wolf in Ostfriesland zurzeit sehr präsent. Entsprechend groß war das Interesse am jüngsten Herdenschutztag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Friedeburg im Landkreis Wittmund.
Etwa 90 Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter informierten sich bei praktischen Vorführungen rund um wolfsabweisende Einzäunungen. Zu folgenden vier Schwerpunktthemen gab es Detailwissen von den beteiligten Firmen und Behörden: Fördermöglichkeiten und Antragsstellung, Aufbau ortsfester Zäunungen, Möglichkeiten des Einsatzes von mobilen Zäunen sowie Techniken zur Pflege und Unterhaltung von Zaunanlagen.
Mit welchen Fördermaßnahmen das Land Niedersachsen die Weidetierhalter*innen unterstützt erläuterte Elke Steinbach, die bei der LWK den Herdenschutz koordiniert. Momentan ist in vielen Gebieten Ostfrieslands eine Förderung von wolfsabweisenden Zäunen für Rinder- und Pferdehalter möglich.
Finn Ahrends von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund und Wolfsberater stand Rede und Antwort zu allen Fragen rund um das Thema „Wallhecke“. Gerade die Wallhecke bietet in Ostfriesland in Verbindung mit einer wolfsabweisenden Zäunung ein hohes Konfliktpotential. Antragsunterlagen und Informationsmaterial konnten die Besucher*innen direkt vor Ort mitnehmen.
Vorgeführt wurde der automatisierte Auf- und Abbau einer mobilen Litzenzäunung mithilfe eines Quads oder auch eines handelsüblichen PKW-Anhängers. Michael Sluiter, Herdenschutzberater der LWK, zeigte unterschiedliche Varianten, Vor- und Nachteile von Elektronetzen zur mobilen Einzäunung von Schafen und Ziegen.
In Aktion gezeigt wurde außerdem ein Unterzaunmäher - zum Rückschnitt des Grüns unterhalb der untersten Zaunreihe - sowie ein Auslegemulcher zum Bearbeiten des Aufwuchses auf der äußeren Seite des Zauns. Ein Lohnbetrieb stellte zudem exemplarisch Technik zum Rückschnitt von Sträuchern und Bäumen vor.
Der Aufbau einer ortsfesten Zäunung, deren Elektrifizierung sowie insbesondere die Erdung von Weidezaungeräten waren weitere wichtige Themen, die den Besuchern praktisch nähergebracht wurden.
Der Informationsbedarf und die Sorgen um die Weidetiere sind weiterhin groß – das zeigte der rege Zulauf der Veranstaltung. Neben diesen Infotagen, die die LWK bereits in verschiedenen Regionen abgehalten hat, können sich Weidetierhalter*innen auch individuell und persönlich beraten lassen sowie die Herdenschutzzaun-Ausstellung im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum der LWK in Echem (Kreis Lüneburg) im Rahmen einer fachlichen Führung besichtigen.
Die nächsten Infoveranstaltungen sind bereits in Planung.
Am 10.09.2023 ist das Herdenschutz-Beraterteam, in Kooperation mit der unteren Naturschutzbehörde, im Rahmen der Kreistierschau in Dannenberg (Elbe) mit einem Infostand vertreten (Freigelände, Stand 41).
Am 22.09.2023 veranstaltet die LWK einen Herdenschutz-Infotag auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in 29499 Zernien (Landkreis Lüchow-Dannenberg).
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