Holz wird, wie viele andere Güter, in die ganze Welt exportiert. Ein wichtiger Handelspartner ist China. Per Schiff gelangen die Rohhölzer in das ferne Land. Doch dazu müssen sie in riesige Container verladen werden – und zwar im Wald, wie Bezirksförster Dieter Scholz in der Land & Forst 52/16 erläuterte.
Die exportierten Mengen und Holzarten sind abhängig von den wechselnden globalen Märkten, von Modetrends und Währungsparitäten. Exporte haben aber auch eine Ventilfunktion. Bei lokalen Überangeboten, z.B. mit Sturmholz, oder bei mangelnder örtlicher Nachfrage dienen sie der Entlastung heimischer Märkte.
Importeur China
Seit nunmehr fast 25 Jahren hat sich ein Warenstrom von Buchenholz in den asiatischen Raum, vornehmlich nach China, entwickelt. Anfangs war die Buche dort als Messerfurnier vor allem für Wandpaneele gefragt. Heute werden dort vorwiegend Möbelhölzer aus Buche hergestellt, also die hier ebenfalls klassische, aber zunehmend sich verringernde Verwendungsart. Ein gängiger Spruch bei Holzkäufern versinnbildlicht diesen Markt: „…für jeden Chinesen einen Holzstuhl“.
Der Export des Rundholzes ist allerdings eine logistische Besonderheit, denn das Holz wird in aller Regel per Container verschifft. Die dafür bestimmten Hölzer müssen im Wald auf einen Container tragenden LKW verladen werden. Für das problemlose Manövrieren der Stämme in den Metallbehälter wird sehr viel Platz benötigt. Diese Art Verladung ist also nicht überall möglich und muss deshalb vorher gut geplant sein.
Um den Behälterraum bestmöglich ausnutzen zu können, werden ausschließlich größere Standardcontainer von 40 Fuß Länge mit folgenden Abmessungen eingesetzt (Innenmaß): 12,032 m x 2,352 m x 2,393 m (es gibt sogar noch 30 cm höhere). Damit die Türen auch beladen noch schließen, ist die Zuladung mit Rundholz auf eine maximale Länge von 11,80 m begrenzt. Eine wohlgemeinte Zugabe über dieses Maß hinaus sollte unterlassen werden, denn sie erreicht das Gegenteil.
Rund eine LKW-Ladung Holz passt in den Container. Transportziele der Fracht können sein:
- ein Binnenhafen (z.B. Braunschweig); von dort gelangt der Container über den Mittellandkanal zu einem Überseehafen (in der Regel Hamburg)
- ein Verladebahnhof oder
- direkt der Überseehafen.
Im Überseehafen angekommen, findet das Verladen auf ein Containerschiff statt, bevor dieses auf große Fahrt zu den Häfen in Übersee wie Shanghai oder Hongkong geht, oder auch in Richtung Vietnam, Japan oder Indien.
Viele Tage auf See
Die Reisedauer zu den Zielhäfen beträgt je nach Route und Fahrweise (auch auf See wird aus Kostengründen versucht, Treibstoff zu sparen) zwischen 35 und 45 Tage. Die mittlerweile größten Containerschiffe können bis zu 10.000 der oben genannten größeren Standardcontainer fassen. Für einen kompletten Transport vom Wald bis zu einem Haupthafen in Übersee fallen Kosten in einer Größenordnung von rund 1.000 Euro an. Je nach Nahzone, Rückfrachtmöglichkeit, Zielhafen, Ölpreisen, Verlademöglichkeiten und Vertragsgestaltung bei den Spediteuren können sie erheblich variieren.
Hinzugerechnet werden müssen noch Kosten für die notwendige Behandlung des Holzes mit Pflanzenschutzmitteln. Dies ist eine Vorsorgemaßnahme, mit der der Export von Schadinsekten verhindert werden soll. Denn so, wie wir keine exotischen Schadinsekten, -pflanzen oder -pilze aus Übersee importieren möchten, ist dies andersherum verständlicherweise auch der Fall. Daher ist einer solchen Vorsorge auf beiden Seiten entsprechend verantwortungsvoll Rechnung zu tragen. Der ungewollte Import von Schädlingen in Pflanzentopfwaren oder Verpackungsholz, wie der des Zitronenbocks oder des asiatischen Laubholzbockkäfers, müssen die Ausnahme bleiben.
Damit eine höhere Wertschöpfung und Arbeitsplätze im eigenen Land verbleiben, ist es ein Ziel, zumindest die erste Veredlungsstufe hier zu erhalten und mehr Schnittholz anstatt Rohholz zu verschiffen.
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