Aktualisierung der Fütterungsverfahren und Nährstoffausscheidungen von Pferden

Neue DLG-Werte

Die in der Düngeverordnung gelisteten Nährstoffausscheidungen von Pferden stammen aus dem DLG-Band 199 „Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere“ (2014). Da sich der Grobfutteranteil in den praktischen Rationen erhöht hat und die tatsächlichen Futtermengen höher sind als bisher angenommen, hat der DLG-Arbeitskreis Futter und Fütterung die Produktionsverfahren neu bewertet. Aufgrund der höheren Futteraufnahmen scheiden die Pferde bei gleichbleibender Leistung höhere Nährstoffmengen aus.

Die Verfahren wurden im DLG-Merkblatt 490 im Februar 2024 veröffentlicht. Inwieweit die neuen Werte der Nährstoffausscheidungen in die Düngeverordnung eingehen, bleibt abzuwarten.

Im neuen Merkblatt wurden auch die Gewichtskategorien erweitert. So werden z.B. für Zuchtpferde 220, 450, 600 und 900 kg LM angegeben, während es in den Verfahren der Düngeverordnung nur die Gewichtskategorien 350 und 600 kg gibt.

36 % höherer N-Anfall bei Zuchtstuten

An den Beispielen Zuchtstute und Reitpferd wird gezeigt, wie sich die neuen Berechnungen auf die Nährstoffausscheidungen auswirken.

Infolge des etwa ein Drittel höheren Futteraufwandes scheiden die Zuchtstuten bei gleichem Nährstoffansatz (0,5 Fohlen/Jahr) 36 % mehr Stickstoff aus als bisher in der Düngeverordnung unterstellt. Bei Reitpferden in Stallhaltung führen die höheren Futtermengen zu einem Anstieg des N-Anfalls um 20 %.

Im 20seitigen Merkblatt sind die Verfahren Zug- und Reitpferd, Zuchtstute, Aufzuchtpferd und Shetlandpony detailliert beschrieben.