Kulinarischer Bauernhof - Das Erkennungszeichen für Bauernhofcafés
Einkehrmöglichkeiten auf dem Lande gibt es viele, aber echte „Bauernhofcafés“ findet der Verbraucher nicht überall. Um das Besondere der niedersächsischen Bauernhofgastronomie hervorzuheben und Klarheit für den Verbraucher zu schaffen, wurde jetzt das Zeichen "Kulinarischer Bauernhof" von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als Marke angemeldet.
Das Zeichen soll auf der einen Seite für Transparenz beim Gast führen – auf der anderen Seite soll es aber auch die Existenz von landwirtschaftlichen Betrieben sicherstellen. Gerade diejenigen Betriebe, deren Flächenausstattung nicht mehr ausreicht, um nach den heutigen Maßstäben überlebens- oder gar wachstumsfähig zu bleiben, sind oft auf ein zweites Standbein angewiesen. Diese oft seit mehreren Generationen in derselben Hand befindlichen Betriebe stellen ein Stück Kulturgut dar, das es zu schützen gilt und an dessen Urtümlichkeit und Gemütlichkeit interessierte Gäste teilhaben können.
Gemütlich einkehren auf den "Kulinarischen Bauernhöfen", hier geht es:
- Gartelmanns' Dielencafé, Oberblockland 7, 28357 Bremen
- Hof Lübberstedt, Am Waldbad 10, 21376 Salzhausen
- Kartoffelhof Kunitz, Im Ring 8, 29439 Lüchow
- Bullerbeeks Hoff, Achimer Straße 38, 27283 Verden-Dauelsen
- Milchkontor Wilstedt, Am Löhberg 2, 27412 Wilstedt
- Cassenshof, Im Seevegrund 2, 21256 Inzmühlen
- Spargelhof Strampe, Lüneburger Landstraße 1, 21398 Neetze
Welche Rahmenbedingungen müssen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb vorliegen, um das Zeichen zu bekommen?
Das Zeichen können landwirtschaftliche Unternehmen bekommen, die ein gastronomisches Angebot haben. Dabei wird als Landwirt bezeichnet, wer ein auf Bodenbewirtschaftung beruhendes Unternehmen der Landwirtschaft im Sinne von § 1 Abs. 5 des Gesetzes über die Alterssicherung der Landwirte (ALG) betreibt.
„Unternehmen der Landwirtschaft“ sind Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft einschließlich des Garten- und Weinbaus, der Fischzucht und der Teichwirtschaft. Zu ihnen zählen darüber hinaus die Imkerei, die Wanderschäferei, die Binnenschifferei und die Kleine Hochsee- und Küstenfischerei.
Wenn der gastronomische Betriebszweig als selbstständiges Unternehmen durch Familienmitglieder geführt wird, genügt eine Verwandtschaft mit dem Betriebsleiter in gerader Linie oder bis zum 2. Grad der Seitenlinie (Ehefrau, Kinder, Eltern, Geschwister des Betriebsinhabers). In diesem Fall muss die Kooperation mit dem landwirtschaftlichen Betrieb schriftlich vereinbart sein.
Welche Voraussetzungen muss der gastronomische Betriebszweig erfüllen?
Die Zeichennutzer „Kulinarischer Bauernhof“ legen Wert darauf, dass ihre Betriebe einen großen Teil der Speisen selber herstellen (keine bloße Regenerierküche, in der industriell hergestellte Speisen thermisch wieder aufbereitet und anschließend ausgegeben werden). Daher darf laut Punkt 3.4 der Nutzungsbedingungen für die Zeichennutzung „Kulinarischer Bauernhof“ der Zukauf von vorgefertigten bzw. verzehrsfertigen Backwaren wie Kuchen, Torten, Brot, Brötchen und anderen Bäckereierzeugnissen und von anderen Fertiggerichten wie Suppen, Fleischgerichten und Süßspeisen maximal 10 Prozent des Gesamtumsatzes der Speisen betragen; es sei denn, sie kommen aus der Produktion von anderen landwirtschaftlichen Betrieben im Sinne der Nutzungsbedingungen (Punkt 3.1).
Generell sehen es die Zeichennutzer als wünschenswert an, beim Zukauf von Zutaten für das Speiseangebot des Betriebes einen hohen Anteil der Produkte von anderen Bauernhöfen bzw. kleinen Handwerksbetrieben aus der Region zu beziehen.
Der Zeichennutzer muss selbstverständlich die gesetzlichen Anforderungen und Kennzeichnungspflichten in Urproduktion, Verarbeitung und Verkauf erfüllen. Zur Sicherung der Lebensmittelhygiene führt er betriebseigene Maßnahmen und Kontrollen in Anlehnung an die Hygieneleitlinie für Direktvermarkter bzw. für Gastronomie oder anhand vergleichbarer Leitlinien durch.
Was kostet es, das Werbezeichen zu führen?
Für die erstmalige Verleihung der Nutzungsrechte inklusive Emailleschild fällt eine einmalige Gebühr von 250 € zzgl. Mehrwertsteuer an. In diesem Betrag ist die Jahresgebühr für das erste Nutzungsjahr enthalten. Ab dem zweiten Nutzungsjahr wird eine jährliche Gebühr von 50 € zzgl. Mehrwertsteuer erhoben.
Was bekommt der Betrieb für die Gebühr?
Neben dem Emailleschild und dem Zeichen in digitaler Form erhält der Zeichennutzer nach der Anerkennung das Recht, das Zeichen „Kulinarischer Bauernhof“ zu nutzen. Er darf das Zeichen zu Werbezwecken und zur Information von Touristen verwenden. Des Weiteren werden mit den Zeichennutzungs-Gebühren die Öffentlichkeitsarbeit und die Gemeinschaftswerbung finanziert. Eingetragen werden alle niedersächsischen Zeichennutzer auch automatisch ins Internetportal der Landwirtschaftskammer Niedersachsen www.service-vom-hof.de.
An wen muss sich ein Betrieb wenden, wenn er das Zeichen nutzen möchte?
Interessierte stellen einen Antrag bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (siehe Kontakt unten). Die Landwirtschaftskammer überprüft die Angaben des Betriebes und holt ggf. weitere Informationen ein. Anschließend wird im Beirat über die Anerkennung des Betriebes als Zeichennutzer entschieden. Bei positiver Entscheidung schließen der Bewerber und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine schriftliche Vereinbarung. Sie beinhaltet die Rechte und Pflichten beider Parteien sowie die Details zur Verwendung des Zeichens.
Der Beirat besteht aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern – sechs Vertreter der Zeichennutzer und ein Vertreter der Landwirtschaftskammer – die alle drei Jahre im Rahmen der Zeichennutzerversammlung gewählt werden.
Kann ich das Zeichen verlieren?
Die Zeichennutzungsrechte können untersagt werden, wenn die Nutzungsbedingungen oder die sonstigen Vertragsbestandteile nicht eingehalten werden.
Downloads
Kontakte



Beratung für Direktvermarktung, Bauernhofurlaub, Hofgastronomie und Bauernhofpädagogik
Sie begrüßen auf Ihrem Hof Kunden oder Gäste? Egal, ob Direktvermarktung, Landurlaub, Hofgastronomie, Green Care oder Bauernhofpädagogik – die Diversifizierung in der Landwirtschaft ist gefragter denn je.
Mehr lesen...
Bezahlsysteme für Hofläden und Hofcafés
Die Deutschen bezahlen am liebsten bar – das war ein Mal. Seit der Corona-Pandemie hat sich das Bezahlverhalten deutlich gewandelt und die elektronischen Bezahlmöglichkeiten sind nicht mehr wegzudenken, auch bei diversifizierenden …
Mehr lesen...
Mit klarem Kopf durch die Krise in die Zukunft!
Fachforum Einkommenskombinationen Klimawandel, Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, ... wir leben in unruhigen, turbulenten Zeiten mit vielen neuen Herausforderungen. Zeit für neue Impulse und Gespräche mit Berufskolleginnen und -…
Mehr lesen...
Frisches Brot als Qualitätsmerkmal im Hofcafé
Traditionelles Brotbacken erfordert neben fachlichen Kenntnissen, viel praktische Erfahrung und ist damit ein berechtigter Handwerksberuf. Die Kunst des Backens ist aber auch auf den landwirtschaftlichen Betrieben verankert und bereichert die …
Mehr lesen...
Speisekarte und Tischreservierung online anbieten
Handgeschriebene Reservierungsbücher waren gestern. Heute gibt es jede Menge Apps, die den Arbeitsalltag in der Gastronomie erleichtern. Richtig eingesetzt unterstützen sie bei der täglichen Arbeit.
Mehr lesen...
Videodreh mit dem Smartphone
Es gibt viele gute Gründe für kurze und knackige Filme. Bewegte Bilder sind schon jetzt die Zukunft. Denn immer mehr Nutzer*innen konsumieren Inhalte passiv.
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen

Mit Kräutern das Wohlbefinden unterstützen: Teil 3 Sommer
22.06.2023
Immer mehr Menschen wollen nicht gleich starke Medikamente einnehmen, wenn der Hals kratzt, der Kopf brummt oder der Bauch schmerzt. So steigt das Interesse an sanften Heilmethoden stetig und auch vorbeugende Maßnahmen etwas für das eigene…
Mehr lesen...
Fachkenntnisschulung Lebensmittelhygiene nach § 4 LMHV
28.08.2023
Qualifizierung im Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln bei der Herstellung, Behandlung und beim Vertrieb mit nachstehenden Inhalten: Grundlagen Lebensmittelrecht Zusammensetzung von Lebensmitteln und Lebensmittelverderb …
Mehr lesen...
Qualifizierung zur Regionalexpertin/zum Regionalexperten - als Bildungsurlaubsangebot
11.09.2023 - 15.09.2023
Sie finden Ihre Heimat unvergleichlich und möchten auch andere von der wunderschönen Umgebung, Schätze der Pflanzenwelt und hiesigen Landwirtschaft begeistern? Dann werden Sie Regionalexpertin/Regionalexperte! Während einer 5-t…
Mehr lesen...
Fachkenntnisschulung Lebensmittelhygiene nach § 4 LMHV
11.09.2023 - 25.09.2023
Diese Schulung ist für alle Personen gesetzlich vorgeschrieben, die leicht verderbliche Lebensmittel herstellen, behandeln, zubereiten oder in Verkehr bringen und über keine Berufsausbildung in einem Lebensmittel verarbeitenden Beruf verf&…
Mehr lesen...
Webseminar: Homepage und soziale Medien ein Muss?
11.10.2023
Auch für landwirtschaftliche Betriebe ist ein Online-Auftritt wie die eigene Homepage und/oder die Präsenz in sozialen Medien unerlässlich geworden. Über 80 % der Verbraucher recherchieren zuerst über ihr Smartphone, wo…
Mehr lesen...
Mit Kräutern das Wohlbefinden unterstützen: Teil 4 Herbst
12.10.2023
Immer mehr Menschen wollen nicht gleich starke Medikamente einnehmen, wenn der Hals kratzt, der Kopf brummt oder der Bauch schmerzt. So steigt das Interesse an sanften Heilmethoden stetig und auch vorbeugende Maßnahmen etwas für das eigene…
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen

Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude
Leerstehende Gebäude auf den Höfen - und was tun? Die Ideen sind zahlreich, die Möglichkeiten vielleicht eingegrenzt. Neuer Betriebszweig? Wohnraum? Lagerraum? Bevor Sie Ihr Projekt angehen, unterstützen wir Sie gerne bei&…
Mehr lesen...
Unternehmensentwicklung Direktvermarktung
Sie wollen Ihre Direktvermarktung stabilisieren oder weiterentwickeln? Auch neue Vermarktungswege sind für Sie von Interesse? Sie benötigen für einen Förderantrag eine Stellungnahme? Wir analysieren mit Ihnen Ihre Stärken und…
Mehr lesen...
Lebensmittelkennzeichnung
Sie vermarkten Ihre Erzeugnisse direkt? Sie haben Fragen zur richtigen Kennzeichnung Ihrer Produkte im Rahmen der Etikettengestaltung?
Mehr lesen...
Hygienekonzept und betriebliche Eigenkontrollen
Sie vermarkten Ihre Erzeugnisse direkt und/oder haben ein gastronomisches Angebot? Sie benötigen ein individuelles Hygienekonzept für Ihren Betriebszweig?
Mehr lesen...
Hofcafé, Melkhus, Bauerndiele oder...?
Gästebewirtung auf dem Bauernhof, das wäre Ihr Wunsch? Da gilt es ein tragfähiges Konzept für den neuen Betriebszweig zu entwickeln. Ob Melkhus, Imbissecke im Hofladen, Hofcafé, Plantagencafé, Festscheune oder &…
Mehr lesen...
Einstieg in die Direktvermarktung
Sie haben einen landwirtschaftlichen Betrieb und möchten Ihre Produkte direkt vermarkten? Sie wollen wissen, welche Herausforderungen einen Direktvermarkter in der heutigen Zeit erwarten? Wir analysieren mit Ihnen Ihre Stärken und Schwä…
Mehr lesen...