In den zurückliegenden drei Jahren haben unsere Wälder nicht nur Dürreschäden und Schädlingsbefall erlitten; sie sind auch einer steigenden Brandgefahr ausgesetzt. Umso wichtiger wird die Waldbrandvorsorge, bei der Forstexpert*innen mitwirken.
Zusätzlich zu den daraus entstandenen großen Totholzmengen sind die Böden bis in tiefe Schichten ausgetrocknet, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet.
Diese Situation birgt eine andere große Gefahr, die meist sehr unerwartet auftritt, dafür aber verheerende Folgen nach sich zieht: Feuer. Gerade in den vergangenen drei Jahren ist die Waldbrandgefahr durch große Hitze und Trockenheit besonders groß gewesen. 2018 und 2019 verbrannte im Durchschnitt 30-mal mehr Waldfläche als zwischen den Jahren 1991 und 2019.
Aufgaben der Waldbrandbeauftragten
Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind die entstandenen Brandschäden oft so schwerwiegend, dass die betroffenen Bestände als Totalschaden deklariert werden können. Je nach Dauer und Intensität der Trockenperioden macht das Feuer selbst vor Laubholzbeständen keinen Halt. Scheinbar harmlose Bodenfeuer können das empfindliche Bodengefüge aus Humus, Kleinstlebewesen und Wurzeln zerstören.
Grundlage für diese Spezialaufgabe bietet das Niedersächsische Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) mit den § 18 und 19. Hier sind die Aufgaben und Befugnisse der Waldbrandbeauftragten eindeutig festgelegt.
Waldbrandbauftragte unterstützen den Feuerwehreinsatz
- mit Kenntnissen über Eigentums- und Wegeverhältnisse sowie über vorhandene Löschwasserentnahmestellen;
- durch Mitwirken bei der Aktualisierung der Waldbrandeinsatzkarten;
- durch Kontakte zu einem weiten Unternehmernetzwerk, das im Einsatzfall unterstützen kann
Waldbrandvorsorge: Wichtiger denn je
Mit Blick auf die prognostizierten, häufigeren Extremwetterereignisse ist es umso wichtiger, den Fokus auf die Waldbrandvorsorge zu richten.
- Die Etablierung brandhemmender Baumarten im Rahmen des Waldumbaus. Auf schwächeren Standorten empfiehlt sich der Anbau von Roteiche, auf besseren Standorten können Linde, Ahorn und Hainbuche sinnvoller sein. Als Nadelholz bietet sich die Lärche an.
- Die Anlage von 100-300 m breiten Waldbrandriegeln, die aus brandhemmenden Baum- und Straucharten bestehen.
- Um die Ausbreitung von Bodenfeuern zu verhindern, ist die Anlage und Erhaltung von Wundstreifen entlang von Hauptwegen, Straßen, Bahnlinien oder abgeernteten Getreidefeldern sehr wirkungsvoll.
- Ein intaktes Wegenetz für die Einsatzkräfte sollte selbstverständlich sein, ist jedoch leider nicht immer der Fall. Der erdgebundene Heidesandweg stößt schnell an seine Grenzen, wenn ihn wasserführende Fahrzeuge über mehrere Stunden im Pendelverkehr nutzen, um zur Einsatzstelle zu gelangen.
Für eine Beratung und Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen und eventuelle Fördermöglichkeiten zum Ausbau von Waldwegen, wenden Sie sich gerne an die zuständigen Bezirksförsterinnen und Bezirksförster.










