Baustein II: Messkonzept Emissionen und Reduzierung von Schadgasen nach Vera-Protokoll, Transparenter Mastschweinestall
Aufbau des Messkonzeptes im Stall-/Tierbereich und im Abluftkamin
Die LUFA Nord-West führt in dem Transparenten Stall begleitend zu den unterschiedlichen Versuchsanordnungen Emissionsmessungen durch. Die LUFA Nord-West ist für die Emissionsmessung von Gasen, Stäuben und Geruch akkreditiert und nach §29b BImSchG anerkannte Messstelle.
Im ersten Schritt wurde das Lüftungssystem an jedes Abteil angepasst. Es bildet die Grundlage für die genaue Schadgasmessung pro Abteil. Im Abteil wurden mehrere Ammoniak-, Kohlenstoffdioxid-, Luftfeuchte- und Temperatursensoren eingebaut, siehe folgende Graphik.
Die Sensoren und Dateninformationen aus dem Stall werden mit den Messergebnissen der Lufa Nord-West, die nach dem Vera-Protokoll im Abluftkamin erhoben worden sind, abgeglichen. Die Messsensoren konnten im Dachraum nach Vorgabe umgesetzt werden.
Durchführung der Mastversuche mit Fokus Schadgasmessung nach Vera-Protokoll
Der Gruppenstall bietet für 200 Tiere Platz und ist in fünf baugleiche Abteile untergliedert. Als Grundlage für exakte Emissionsmessungen wurde jedes Abteil mit einer separaten Abluftführung und normkonformen Messplätzen ausgestattet und in Abbildung 1 dargestellt. Wie dort zu sehen ist, weist die Messebene eine ausreichend beruhigte Ein- und Auslaufstrecke auf. Die Anforderungen an Messstrecken und Messplätze gemäß DIN EN 15259 sind gegeben. Ausreichend genormte Entnahmestutzen wurden bei der Errichtung berücksichtigt. Somit sind neben Gasmessungen auch Partikelmessungen normenkonform möglich.
Die Gasuntersuchungen finden mittels FTIR-Analysator (Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie) statt, welcher alle infrarotaktiven Gase messen kann. Es können bis zu 50 Komponenten wie z.B. Kohlenstoffdioxid, Ammoniak und Methan gleichzeitig analysiert werden. Durch Kombination des Messgerätes mit einem Messstellenumschalter ist es möglich, bis zu acht verschiedene Messpunkte anzusteuern. Die fünf Abteile, welche auf unterschiedliche Weise betrieben werden, können aufgrund der gleichen Bauweise miteinander verglichen werden. Darüber hinaus sind auch Zuluftschächte mit Messpunkten ausgestattet, um die entsprechenden Zuluftkonzentrationen zu erfassen.
Zur genauen Erfassung des Abluftvolumenstromes eines Abluftkamins wurden zwei Sensoren, die den Luftdruck im Abteil und außerhalb des Stalles erfassen, verbaut. Mit Hilfe der Druckdifferenz beider Sensoren und im Labor kalibrierter Abluftkamine lässt sich die Abluftmenge genau ermitteln. Der Vorteil gegenüber Messventilatoren liegt darin, dass dieses System nahezu wartungsfrei ist und unveränderbare exakte Messdaten liefert.
Die Messung der Schadgase nach einem Vera-Protokoll in Verbindung mit den Daten aus dem Stall ergibt eine belastbare Grunddaten-Basis.
Das folgende Video zeigt einen Einblick in das Messkonzept:
Die ersten drei Durchgänge wurden mit einer nährstoffreduzierten Fütterungsstrategie im „Transparenten Stall“ geprüft. Die Ergebnisse liegen als Bericht unter dem Webcode 01037888 , Transparenter Mastschweinestall- Erste Ergebnisse (DG 1/2/3) Biologische Leistungen bei unterschiedlicher Proteinversorgung von Mastschweinen vor. Zu den Durchgängen werden auch die Ergebnisse der Schadgasentwicklung (Ammoniak) bei unterschiedlicher Proteinversorgung vorgestellt (Webcode 01037898).
Weitere Informationen über das Projekt
- Transparenter Mastschweinestall - Interdisziplinäres Prüfkonzept für Nährstoffströme, Reduzierung von Emissionen, Input-Output-Faktoren und nachhaltige biologische Leistungen
- Baustein I: Aufbau, Haltung und Messung nachhaltiger biologischer Leistungen
- Baustein III: Repräsentative Probennahme, Flüssigmistvolumen und Nährstoffkonzentration
Duroc-Schweine schon ab 65 kg rationiert füttern?
Zusätzliche Auswertung nach neuer Abrechnungsmaske Duroc-Mastschweine sind bekannt für ihre hohe Futteraufnahme. Ob eine Sattfütterung oder eine Rationierung in der Endmast sinnvoller ist, hat die LWK Niedersachsen …
Mehr lesen...Warum nicht mehr Gerste füttern?
Gerste ist nach Weizen die zweitwichtigste Getreideart in Deutschland. Während in Niedersachsen die Anbaufläche der anderen Getreidearten gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen hat, blieb die Wintergersten-Fläche mit knapp 149.…
Mehr lesen...Getreidequalität 2024 - erste Ergebnisse
Die LUFA Nord-West hat knapp 200 Getreideproben untersucht
Mehr lesen...Getreidepreise September 2024
Als Richtwerte schlagen wir die vom Fachbereich 3.1 der Landwirtschaftskammer vorläufig geschätzten Getreidepreise (netto) in €/100 kg für die Futterkostenberechnung vor.
Mehr lesen...Aktuelles aus dem Versuchswesen Tier der LWK Niedersachsen
Die Tierhalter stellen sich immer wieder neuen Herausforderungen. Da ist es gut, wenn sich die Beratung frühzeitig mit den Fragestellungen auseinandersetzt, um die Betriebe möglichst fundiert unterstützen zu können und die …
Mehr lesen...Wie müssen Futtermittel für Schweine gekennzeichnet sein?
Futtermittelrechtich wird bei den Angaben zur Kennzeichnung zwischen Mischfutter- und Einzelfuttermitteln unterschieden. Grundsätzlich gilt, dass die Futtermittel in deutscher Sprache gekennzeichnet sein müssen.
Mehr lesen...Weitere Arbeitsgebiete
Veranstaltungen
Aktuelles aus dem Versuchswesen Tier der LWK Niedersachsen
26.09.2024
Die Tierhaltung unterliegt einem stetigen Wandel. Doch ob die Technik von morgen auch praktikabel ist, untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Projekten und Versuchen. Hierbei werden nicht nur die technischen Innovationen auf Herz und …
Mehr lesen...Ferkelwohl im Fokus: Wurfhomogenität und Absatz-Brunstintervall – sehen wir da einen Zusammenhang?
30.09.2024
Je größer, schwerer und gleichmäßiger die geborenen Ferkel sind, desto weniger Aufwand bedeutet dies im weiteren Leben. Doch häufig liefern die Ferkel die zur Welt kommen in der Praxis kein homogenes Wurfbild ab. Woher …
Mehr lesen...Der Ackerbohnen Networking Tag - Zukunft und Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette
01.10.2024
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. laden Sie herzlich zum Ackerbohnen-Networking-Tag, am 01.10.2024 in Hannover, ein. Erleben Sie einen …
Mehr lesen...Verkürzter Lehrgang „Eigenbestandsbesamung beim Schwein“ für landwirtschaftliche Auszubildende
08.10.2024 - 09.10.2024
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet seit vielen Jahren - neben dem bestehenden Lehrgang für die Eigenbestandsbesamung - einen verkürzten Lehrgang „Eigenbestandsbesamung Schwein“ in Verbindung mit dem „…
Mehr lesen...Eigenbestandsbesamungslehrgang für Schweinehalter*innen
15.10.2024 - 17.10.2024
Das Tierzuchtgesetz vom 18.01.2019 erlaubt in § 15 Abs. 1 Satz 2 die Verwendung des Samens durch den Tierhalter oder deren Betriebsangehörige zur Besamung von Tieren im eigenen Bestand. Voraussetzung hierfür ist der Besuch eines …
Mehr lesen...Beraterhochschultagung 2024: "Zukunftsorientierte Agrarsysteme in Niedersachsen"
21.10.2024
Der Transformationsprozess der Landwirtschaft fordert eine zukunftsorientierte Anpassung der Agrarsysteme für die Tierhaltung und den Pflanzenbau, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dabei spielen unter anderem alternative …
Mehr lesen...Beratungsangebote & Leistungen
Umbaukonzept Deckzentrum
Sie suchen Unterstützung bei der Umbauplanung für das Deckzentrum im Sauenstall.
Mehr lesen...Tierwohl - Stallumbau in der Schweinehaltung
Sie planen die Schweineställe Ihres Betriebes im Sinne des Tierwohls und zur Einhaltung der zukünftigen Regeln der TierSchNutztV umzubauen. Sie suchen nach wirtschaftlichen, baurechtlich möglichen und tiergerechten Umbaumö…
Mehr lesen...Aktionsplan Kupierverzicht beim Schwein
Sie brauchen Unterstützung bei der Einhaltung der Rechtsvorschriften in Bezug auf das Schwänzekupieren beim Schwein.
Mehr lesen...Beratungsangebot Ferkelerzeugung
Sie sind Ferkelerzeuger und wünschen sich eine fachlich fundierte Beratung der Produktionstechnik und der Ökonomie Ihrer Ferkelerzeugung.
Mehr lesen...Beratungsangebot Schweinemast
Sie sind Schweinemäster und nutzen bereits alle Controllinginstrumente. Sie wünschen sich eine fundierte Analyse Ihrer Produktionstechnik und Ökonomie in der Schweinemast.
Mehr lesen...Ringelschwanzprämie im Rahmen der ELER-Tierwohlförderung
Sie sind Schweinehalter und haben Interesse im Rahmen der Tierwohlförderung an der sogenannten Ringelschwanzprämie bei Mastschweinen und/oder Anzuchtferkeln teilzunehmen.
Mehr lesen...Drittmittelprojekte
5G Smart Country
Ausgangslage Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und schwieriger werdende klimatische Bedingungen machen es erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Laut Prognosen muss die landwirtschaftliche Erzeugung mind. um 50% erhö…
Mehr lesen...Abibewässerung
Ausgangslage Die durch den Klimawandel zunehmend negative klimatische Wasserbilanz in der Vegetationsperiode führt zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für die Feldberegnung. Gleichzeitig erfordert die zunehmende Nutzungskonkurrenz um …
Mehr lesen...ADAM
Ausgangslage ADAM ist ein 42-monatiges transdisziplinäres Forschungs- und Umsetzungsprojekt zur Steigerung der Biodiversität im Intensivgrünland. Es sind Partner aus der Wissenschaft (Bewilligungsempfänger Universität Gö…
Mehr lesen...AGrON
Ausgangslage In Deutschland gibt es regionale Unterschiede beim landwirtschaftlichen Nährstoffanfall. So gibt es beispielsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Landkreise mit starkem Nährstoffüberschuss, aber auch …
Mehr lesen...AQUARIUS
Ausgangslage Die Niederschläge in der östlichen Lüneburger Heide sind deutlich niedriger als im übrigen Niedersachsen. Der eigentliche Wasserbedarf der landwirtschaftlichen Kulturen liegt dann oftmals sogar noch über …
Mehr lesen...Biotopverbund Grasland
Ausgangslage Hintergrund dieses Projektes ist der starke Rückgang artenreichen Grünlands und seine zunehmende Verinselung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen einerseits und der starke Flä…
Mehr lesen...