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Erfolgreiches Fachgespräch Rindermast 2023 nach dreijähriger Pause

Webcode: 01041634
Stand: 22.03.2023

Nach einer dreijährigen Coronapause, konnte das Fachgespräch Rindermast nun endlich wieder in Präsenz veranstaltet werden. Am Donnerstag, den 02. März 2023, kamen rund 150 Landwirte und Landwirtinnen und andere Rindermast Interessierte im Forum der Niedersachsenhalle in Verden zusammen.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die MASTERRIND GmbH luden dazu ein, sich zwischen 10:00 - 14:00 Uhr über die aktuellen Themen in der Rindermast zu informieren und gemeinsam zu diskutieren. Zudem waren Firmen aus den Bereichen Tiergesundheit, Fütterung und Stalltechnik mit Infoständen vor Ort. Die Moderation der Veranstaltung wurde von Dirk Albers, Fachreferent für Rinderzucht und Rinderhaltung der LWK Niedersachsen, übernommen. Die Eröffnung und Begrüßung erfolgte durch Hermann Hermeling, Vizepräsident der LWK Niedersachsen.

Zum Thema „CO2-Fußabdruck von Rindfleisch aus der Bullenmast“ referierte Wilfried Naue, Berater Unternehmungsberatung und Tierhaltung der LWK Niedersachsen. Er stellte dar, dass der Sektor Landwirtschaft zwar Verursacher von Treibhausgasen ist, diese aber zu mehr als 70 % aus natürlichen Prozessen stammen. Jedoch sind die Folgen des Klimawandels, durch Dürren, Starkregen oder Schädlinge, in der Landwirtschaft spürbar. Mit Hilfe des Rechentools TEKLa (Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft) kann der einzelbetriebliche Carbon Foodprint berechnet werden. Wilfried Naue stellte die Berechnung anhand von drei Betrieben mit unterschiedlichen Produktionsverfahren vor. Die wichtigsten Stellschrauben zur Reduzierung der Klimabilanz stellen der Austausch von Soja sowie die Steigerung der Leistung und Gesundheit dar.

Welche Möglichkeiten vorhanden sind um mit Biogas im Mastbetrieb Geld verdienen zu können, stellte Christoph Paulmann, betriebswirtschaftlicher Berater für Biogas der LWK Niedersachsen, vor. Anhand von Beispielbetrieben präsentierte er die Systeme „Klein-Gülleanlage“ und „Mini-Biomethananlage“ vor. Die Gasausbeute wird durch die Lagerzeit der Gülle, der Fütterungsintensität und das Leistungsniveau beeinflusst. Er stellte dar, dass die Klein-Gülleanlagen zur Wärme- und Eigenstromproduktion von Interesse sind, wenn eine ausreichende Anzahl an Mastplätzen vorhanden ist. Eine Kooperation mit bereits bestehenden Biogasanlagen oder ein Zusammenschluss mit interessierten Betrieben, könnten eine Möglichkeit sein, um eine gute Auslastung und schnelle Amortisation sicherzustellen.

Die Praktiker Harald Holsten aus Heeslingen und Christoph Renken aus Schneverdingen-Heber, stellten ihre Betriebe vor und gaben den Teilnehmern einen Einblick zu den Herausforderungen aus dem Zusammenspiel von Bullenmast und Biogas. Beide Betriebe hatten bereits vor dem Bau der Tretmistställe die Biogasanlagen in Betrieb, welches sie später vor neue Herausforderungen stellte. Sie berichteten von Problemen mit dem Rührwerk und Pumpen, Steine im Gärrest und erhöhten TS-Gehalten. Durch kürzere Intervalle der Rührzeiten konnte die Vermischung der Substrate verbessert werden.

Nach einer kurzen Mittagspause referierte Andrea Meyer, Beraterin für Rinder- und Schweinefütterung der LWK Niedersachsen, über „Alternative Proteinfuttermittel in der Rindermast“. Zunächst betonte sie, dass es sich um „altbekannte“ Futtermittel handelt, welche bisher im Einsatz eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Der Proteingehalt, die Qualität, die Marktverfügbarkeit bzw. hohe Erträge sowie die Preiswürdigkeit sind entscheidende Kriterien bei der Auswahl und dem Einsatz von Eiweißfuttermitteln, damit in Zukunft der Zukauf von Eiweißkomponenten gesenkt werden kann. Im Jahr 2018 wurde vom Bund die Eiweißpflanzenstrategie gestartet, mit dem Ziel den Anbau und die Verwertung heimischer Eiweißpflanzen zu fördern.

Dr. Albert Hortmann-Scholten, Fachbereichsleiter Markt der LWK Niedersachsen, gab zum Ende der Veranstaltung einen Einblick in die Perspektiven des Rindfleischmarktes. Er präsentierte die Preisentwicklungen der vergangenen Jahre und gab eine vorsichtige Prognose, dass sich in diesem Jahr der Preis vermutlich halten wird.

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung bei allen Mitwirkenden.