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Azubis im Ausland - Warum das?

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Anfang des Jahres bot die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Andalusien einen fachlichen Austausch zum Thema Auslandspraktika während der Ausbildung. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf dem Themen Inklusion von Werker/innen und Fachpraktiker/innen bei Erasmus+-Auslandspraktika.

Zielbetrieb war die Fundación Monte Mediterráneo (FMM) in Spanien. Der Betrieb widmet sich intensiv der Aus- und Weiterbildung im Agrar- und Umweltbereich. Seit mehreren Jahren ist die FMM Projektpartner der LWK im Bereich von Auslandsaufenthalten. Jährlich absolvieren Auszubildende (insbesondere aus den Berufen Gärtner/innen, Hauswirtschafter/innen und Landwirt/innen) Gruppenpraktika, welche von der Landwirtschaftskammer organisiert werden.
Die Dehesa mit rund 700 ha Fläche liegt in Andalusien ca. 70 km nördlich von Sevilla.

Im Rahmen eines sogenannten "Job Shadowing" , gefördert mit Erasmus+, lernten die Teilnehmer/innen die Dehesa und dessen Praktikumsansatz vor Ort kennen. Exkursionen zu zwei spanischen Berufsschulen ergänzte das Programm. Der Austausch mit den spanischen Lehrkräften und Ausbildern bot für beide Seiten neue Impulse für die jeweilige Ausbildung. Mit den Experten vor Ort wurde das Thema Inklusion vertieft diskutiert. Zusätzlich wurden im Team neue Projektideen für Praktika von Werker/innen und Fachpraktiker/innen für die Zukunft ausgearbeitet. Erasmus+ bietet hierzu neue Fördermittel, welche die Themen Inklusion wie auch Nachhaltigkeit z.B. durch „Green Erasmus“ in den Fokus stellen.

Auslandspraktikum in Spanien
Auslandspraktikum in SpanienLinda Bauer
Da zeitgleich eine Gruppe Auszubildender aus Niedersachsen ein Fachpraktikum auf der Dehesa absolvierten, konnten die Einsatzgebiete der Praktikanten aktiv begleitet werden. In dieser Gruppe nahmen u.a. Werker aus dem Gartenbau am Praktikum teil. So konnten die Erfahrungen der Praktikanten direkt in die Bearbeitung der obigen Themen einfließen.

Fazit des Job Shadowing: Durch die Teilnahme an dieser Mobilität wurde verdeutlicht, wie wichtig die Inklusionsarbeit ist und welche Chancen dies allen Beteiligten bietet. Gelebte Inklusion bedeutet, dass Auszubildende in niedrigschwelligen Ausbildungsgängen durchaus Einsatzgebiete und gewisse Lerneinheiten gemeinsam mit Regelauszubildenden wahrnehmen können.

Ein Auslandspraktikum stärkt das Selbstbewusstsein aller Auszubildenden und ermöglicht ihnen, ihren beruflichen Weg weiter zu gehen. So wird den Werker/innen und Fachpraktiker/innen der Weg geebnet, langfristig in den 1. Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Die Unterstützungsangebote müssen hierbei personenbezogen erfolgen, da die Bedürfnisse der Auszubildenden mit Unterstützungsbedarf variieren. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialpädagogen, Ausbildern und den Ausbildungsberatern der Landwirtschaftskammern ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Auszubildende in eine eigenständige berufliche Zukunft.

Eine Auslandserfahrung im Rahmen eines Praktikums ist sehr kostbar und sollte so vielen jungen Menschen, wie möglich ermöglicht werden. Viele Themen lassen sich theoretisch erklären, aber wenn man z.B. einmal die Situation der Wasserknappheit vor Ort erfahren hat, hinterlässt dies Spuren, die im eigenen Alltag umgesetzt werden und der Nachhaltigkeit dienen. 

Den gesamten Bericht mit einigen Fotos finden Sie in der Anlage.

Weitere Informationen zum Thema Auslandspraktikum während der Ausbildung finden sie im Artikel: Auslandpraktikum: Wo ist es möglich?