Willkommenslotsen
Unterstützung von Unternehmen bei der betrieblichen Integration von Geflüchteten durch

Zielsetzung
Seit dem Frühjahr 2017 beraten und unterstützen "Willkommenslots*innen“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der „grünen Berufe“ bei der Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung. Die Willkommenslots*innen sind zentrale Ansprechpartner*innen für Unternehmen bei allen Fragen rund um die Integration von geflüchteten Menschen in Praktikum, Ausbildung oder Beschäftigung.
Projektdurchführung
Das Projekt „Willkommenslotsen“ führt die Landwirtschaftskammer niedersachsenweit durch. Bundesweit arbeiten 94 Lots*innen bei Kammern und gemeinnützigen Organisationen daran, dass die betriebliche Integration nachhaltig gelingt. Die Willkommenslots*innen engagieren sich mit einem breiten Netzwerk von relevanten Akteuren wie der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, den Ausländerbehörden und kirchlichen Einrichtungen, sowie dem Ehrenamt. Inzwischen könnten bereits eine große Anzahl von geflüchteten Menschen in grünen Unternehmen Ausbildungsplätze und Arbeit finden. Einige haben inzwischen ihre Ausbildung beendet und arbeiten als Fachkraft im Gartenbau, in der Landwirtschaft, der Milchtechnologie, der Hauswirtschaft und anderen Berufen.
Kontakt
Dr. Matthias Heyder
Leiter Fachbereich Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung
0441 801-338
0152 5478 2094
Lydia Vaske
Fachkräftesicherung, Integration, Willkommenslotsin
0441 801-239
0152 5478 2137
Johanna Krebs
Willkommenslotsin, Fachkräftesicherung, Integration
05551 6004-124
0173 5748 807
Beiträge aus dem Projekt-Blog
Die von den Willkommenslotsinnen neu erarbeiteten FAQ’s bieten Betrieben eine erste Übersicht, die gerne geflüchtete Menschen ausbilden oder in einer Einstiegsqualifizierung (EQ) beschäftigen möchten oder dies bereits tun. Sie beantworten alle grundlegenden Fragestellungen, mit denen sich Betriebe in diesem Zusammenhang beschäftigen sollten.
Für weitergehende Fragen stehen die Willkommenslotsinnen mit ihrem kostenlosen Beratungsangebot unterstützend zur Seite.
Die FAQ’s stehen im Anhang zum Download bereit.
55 Auszubildende der Grünen Berufe nehmen bundesweit an Oldenburger Online-Deutschkurs teil
Oldenburg – Deutsche Sprache, schwere Sprache: Das empfinden zumindest oft diejenigen so, die aus ihrem Heimatland geflüchtet sind und sich nun im Rahmen einer Ausbildung in den Grünen Berufen im Berufsschulunterricht mit der neuen Fremdsprache konfrontiert sehen. „Nicht selten scheitern sie an dieser Herausforderung“, berichtet Lydia Vaske, Willkommenslotsin der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.
Hier setzt ein neues Pilotprojekt an: Die Euro-Schulen am Standort Oldenburg vermitteln Auszubildenden, die einen Flucht- oder Migrationshintergrund haben, in Online-Kursen spezifische Sprachkenntnisse der Grünen Branche. Zustande kam dieses Projekt dank des gemeinsamen Engagements der Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, der LWK Nordrhein-Westfalen und des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Der Terminologie des jeweiligen Berufsbildes wird in den Sprachkursen viel Zeit gewidmet. „Beispielsweise ist es für die Deutschlernenden schwierig, einfache Begriffe wie ,heimische‘ Bäume oder ,gewöhnliche‘ Rosskastanie zu verstehen, da diese im Kontext des Berufsfeldes eine ganz spezielle Bedeutung haben und auch genauso verwendet werden müssen“, erklärt Susanne Clausen von den Euro-Schulen Oldenburg.
In enger Abstimmung mit verschiedenen Berufsschulen, den LWK Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie dem BGL sind die Kurse individuell nach Bedarf gestaltet, um die Schülerinnen und Schüler adäquat auf die Teilnahme am Berufsschulunterricht und an der Abschlussprüfung vorzubereiten. Die Kurse werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom BAMF gefördert und sind für die Azubis kostenlos.
Die Kurse finden einmal wöchentlich online statt, Lehrende und Lernende treffen sich also in einem virtuellen Klassenzimmer. Da insbesondere Auszubildende der Grünen Berufe überwiegend im ländlichen Raum leben und arbeiten, ermöglicht ihnen das Online-Format eine einfachere Teilnahme. Der Sprachkurs im geschützten Rahmen möchte den Auszubildenden außerdem die Scheu nehmen, Fragen zu stellen, für deren ausführliche Beantwortung es in den regulären Berufsschulklassen nicht ausreichend Raum gibt.
Auch Salia Dao (28) von der Elfenbeinküste, der im zweiten Ausbildungsjahr zum Landwirt im Raum Osnabrück ist, freut sich sehr, dass es diesen Kurs gibt: „Ich darf über meine Arbeit im Ausbildungsbetrieb erzählen und lerne landtechnische Fachbegriffe.“ Bakhtyar M Saeed (37), der irakische zukünftige Hauswirtschafts-Azubi der Jugendherberge Jever, ist sehr angetan: „Ich lerne Fachbegriffe und Grammatik, es macht echt Spaß.“ Nach der Einstiegsqualifizierung geht es für ihn Anfang August weiter mit der Ausbildung.
Das Projekt Willkommenslotsen wird gefördert im Programm Passgenaue Besetzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Nutzungserlaubnis für Pressemitteilungen
Vom Bündnis "Niedersachsen packt an" wurde unser Projekt als Projekt des Monats Juli 2022 ausgezeichnet:
Individuelle Zusammenführung von Betrieben und Geflüchteten
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt mit Hilfe von Johanna Krebs, Lydia Vaske und Henrike Weddelmann, den sog. „Willkommenslots:innen“, Betriebe der „Grünen Branche“ und Geflüchtete zusammen. Ob Praktikum, Einstiegsqualifizierung, Berufsausbildung, sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis oder Minijob – die Willkommenslots:innen zeigen Geflüchteten Perspektiven auf. Gleichzeitig unterstützen sie Betriebe bei der Suche nach Arbeitskräften. Ziel des Programms, das seit dem Frühjahr 2016 besteht und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, ist die Förderung von nachhaltigen Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen sowie dem spürbaren Fachkräftemangel in den Grünen Berufen zu begegnen.
Den kompletten Beitrag lesen Sie unter Projektatlas für Integration (gemeinsame-sache.org).
Im Heimatland haben sie häufig Erfahrungen mit der Lebensmittelselbstversorgung, dem Gemüseanbau, Verkauf und Service gesammelt. Einige haben sehr wertvolle Kompetenzen. Kennen Sie die geflüchteten Familien, Männer und Frauen in Ihren Dörfern? Vielleicht vermutet der eine oder andere nicht, dass Arbeits- oder Ausbildungsmöglichkeiten bei Ihnen im Betrieb vorhanden sind, wo er auch mit dem Fahrrad hinfahren könnte.
Wir drei Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen bieten unsere Hilfe an, geeignete Personen in Ihrer Region zu finden. Wir unterstützen Sie als Arbeitgeber/innen in allen Fragen rund um die Beschäftigung von Geflüchteten Menschen (Fördermöglichkeiten u.a.), auch, wenn von Ihnen gewünscht, über den Arbeitsbeginn hinaus, um ein Arbeitsverhältnis nachhaltig zu fördern.
Unser Angebot ist für Sie kostenfrei. Sprechen Sie uns in Ihrem Gebiet in Niedersachsen gerne an:
zuständig in Niedersachsen in: | Name | Telefon | Mobil | |
---|---|---|---|---|
BST'en Braunschweig, Hannover (nur Region Hannover - Stadt und Kreis), Uelzen | Henrike Weddelmann | 0531 - 28997-133 | 0173 2140 665 | |
BST'en Northeim, Hannover (LK Hameln-Pyrmont, Holzminden, Schaumburg), Nienburg | Johanna Krebs | 05551 6004-124 | 0173 5748 807 | |
BST'en OL-Nord, Ostfreisland, Osnabrück, OL-Süd, Emsland, Bremervörde | Lydia Vaske | 0441 801-239 | 0152 5478 2137 |
www.talente-gesucht.de www.agrarjobboerse.de www.lwk-niedersachsen.de
Mit dem Berufe-Cafe gaben die Berufsbildenden Schulen des Landkreise Oldenburg, der Landkreis Oldenburg und die verschiedenen Berufskammern zugewanderten Schüler*innen am 20. März 2020 die Gelegenheit, sich über Berufe aus Handwerk, Industrie und Handel, Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft sowie der Pflege in Gesprächen zu informieren.
Impressionen dazu im Dateianhang.
Unternehmen, die geflüchtete Menschen im Rahmen eines Praktikums, einer Einstiegsqualifizierung, Berufsausbildung oder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in ihren Betrieb integrieren möchten, können die kostenlose Beratung unserer Willkommenslotsinnen nutzen. Eines der vielen tollen Beispiele für ihre Arbeit ist das von Omid Khorshidi.
Omid Khorshidi lernt Fischwirt – Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei im niedersächsischen Eschede bei Torben Heese. Schon im Iran studierte er Aquakultur und ist in diesem Bereich drei Jahre lang berufstätig gewesen. Er ist als Flüchtling nach Deutschland gekommen und hat schnell die deutsche Sprache gelernt. Aufgrund seiner beruflichen Vorerfahrung konnte er die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen. Er ist begeistert von der Praxis und den vielen Möglichkeiten, Fisch zu produzieren und zu vermarkten.
Dieses Video gibt Ihnen einen authentischen Einblick:
Mehr über die dreijährige, abwechslungsreiche Ausbildung zum Fischwirt finden Sie hier.
Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Gartenbau: fehlen in Ihrem Betrieb Mitarbeiter, die als Fachkräfte, Ernte- oder sonstige Helfer im Gemüse-, Spargel- und Beerenobstanbau oder in der tierischen Produktion tätig werden könnten?
Im Rahmen der Fachkräftesicherung unterstützen die Willkommenslotsinnen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Betriebe der „grünen Branche“, bei der Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung.
Durch den, Corona bedingten, Engpass an Erntehelfern und Saisonarbeitskräften, haben viele geflüchtete Menschen Ihre Bereitschaft erklärt in der Landwirtschaft und im Gartenbau zu arbeiten.
Wir vermitteln gerne Kontakte zu motivierten, arbeitsuchenden Menschen in Ihrer Nähe und klären für Sie aufenthalts- und arbeitsrechtliche Fragen.
Integration & Inklusion
Was Sie als Arbeitgeber wissen sollten:
Die Aufenthaltspapiere und den Pass des Bewerbers sollten Sie, als künftiger Arbeitgeber von geflüchteten Menschen, unbedingt einsehen. Ist eine Beschäftigung oder Arbeit bislang untersagt (Duldung, Gestattung u. a.), ist bei der zuständigen Ausländerbehörde eine Einzel- oder Sammelerlaubnis einzuholen. Wenn es zur Einstellung des bzw. der Geflüchteten kommt, kopieren Sie bitte den Ausweis und die weiteren Papiere. In jedem Fall, sollte bei Abschluss eines Arbeitsverhältnisses ein Arbeitsvertrag gemacht werden.
Geflüchtete Menschen, sowie auch alle deutschen Leistungsempfänger von Sozialleistungen, dürfen nach SGB II, SGB III oder AsylbLG, nur sozial versicherungspflichtig arbeiten!
Eine Beschäftigung in Teilzeit ist auf Minijobbasis sozialversicherungsfrei möglich, d. h. max. 450,- € Verdienst pro Monat.
In kurzzeitigen Beschäftigungsverhältnissen (früher 70 Tage jetzt 115 Tage max./Jahr z. B. Saisonarbeit) dürfen nur Personen arbeiten, die diese Tätigkeit nicht „berufsmäßig“ ausführen, sondern ihre Sozialversicherungsbeiträge auf anderem Wege abführen. Hierzu zählen EU-Bürger und Bürger aus Drittstaaten, die nicht in Deutschland Ihren 1. Wohnsitz haben. Ebenso deutsche Staatsbürger und andere Menschen in Kurzarbeit, sowie Studenten, Schüler, Hausfrauen und Rentner. Sprechen Sie dazu unbedingt mit Ihrem Steuerberater!
Seit dem 02.04.2020 (Globalzustimmung der BA vom 02.04.2020) gilt, dass das Zustimmungsverfahren zur Beschäftigung von geflüchteten Menschen durch die Bundesagentur für Arbeit bei Einstellungen zwischen dem 01.04.2020 bis zum 31.10.2020 entfällt, auch wenn dies bisher gemäß der Beschäftigungs-verordnung verlangt wurde.
Die Ausländerbehörden entscheiden dieses nun vor Ort.
Unsere Beratung ist für Sie und Ihren Betrieb kostenfrei.
Kontaktieren Sie uns!
Henrike Webbelmann, Johanna Krebs, Lydia Vaske
Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften sowie eine relativ entspannte Wohnsituation sind Gründe für Zugewanderte, sich auf dem Land nach Arbeit umzusehen. Und die Regionen profitieren davon durch eine bessere Auslastung der Infrastruktur. Wie beide erfolgreich zusammenfinden können, hat die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf der Tagung „Neues Zuhause auf dem Land – Zuwanderung und Arbeitsmarkt“ in Stapelfeld (Landkreis Cloppenburg) gezeigt:
Hier erfahren Sie mehr über die Arbeit der Willkommenslotsinnen.
Kontakt: Lydia Vaske, Henrike Weddelmann und Johanna Krebs
Die angehängten Fotodokumentationen zeigen, wie Geflüchteten die verschiedenen Berufsbilder in der Land- und Forstwirtschaft näher gebracht werden.
Die Willkommenslotsinnen der LWK Niedersachsen, Henrike Weddelmann, Johanna Krebs und Lydia Vaske, unterstützen alle Betriebe und Unternehmen der „grünen Branche“ bei der betrieblichen Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung.
Unternehmen, die geflüchtete Menschen im Rahmen eines Praktikums, einer Einstiegsqualifizierung, einer Berufsausbildung oder eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses in ihren Betrieb integrieren möchten, können unsere kostenfreie Beratung anfragen.
Unser Angebot für Sie:
- Wir helfen Ihnen bei administrativen Anforderungen zur Einstellung und Beschäftigung geflüchteter Menschen. Wir klären für Sie und Ihre zukünftigen Mitarbeiter*innen rechtliche Rahmenbedingungen z. B. Aufenthaltsstatus und Arbeitserlaubnis, die bei der Einstellung oder der Ausbildung von geflüchteten Menschen beachtet werden müssen. Unter anderem nehmen wir für Sie Kontakt zu den zuständigen Behörden (Ausländerbehörde, Agentur für Arbeit, Job Center etc.) auf.
- Wir ermitteln für Sie als Unternehmen und für Ihre „neuen“ Mitarbeiter*innen Förder- und andere Unterstützungsmöglichkeiten. Unser Fokus liegt hier insbesondere auf der Förderung der „Nachhaltigkeit“ der Ausbildungsverhältnisse. Auch hier ermitteln wir Nachhilfe und andere Unterstützungsmöglichkeiten, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern und eine erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten.
- Wir beraten Sie zum Aufbau einer Willkommenskultur in Ihrem Unternehmen. Unsere Best-Practice–Beispiele lassen Sie an den Erfahrungen anderer Unternehmer teilhaben, wie erfolgreiche betriebliche Integration von geflüchteten Menschen gelingen kann.
- Zum Thema Sprache bieten die unten angefügten Broschüren und Flyer erste Hilfestellungen. Hier finden Sie zahlreiche Fachbegriffe in unterschiedlichen Sprachen und zu unterschiedlichen Berufszweigen
Wir freuen uns auf Ihre Anfragen! Lydia Vaske, Henrike Weddelmann und Johanna Krebs