Das Gelbschalenmonitoring der LWK Niedersachsen hat begonnen. Dieses Monitoringsystem ist ein gutes Beispiel für den Integrierten Pflanzenschutz um den chemischen Pflanzenschutz auf das notwendige Maß zu reduzieren.
Bei wärmeren Temperaturen von >10°C werden einige Rapsschädlinge im Frühjahr aktiv, die ein enormes Schadpotential besitzen und zu erheblichen Ertragseinflüssen an den jungen Rapspflanzen führen können. Aus diesem Grund werden die Gelbschalen zweimal wöchentlich auf den Zuflug dieser Schadinsekten kontrolliert. Bei der Kontrolle muss der Landwirt die Insekten genau bestimmen, da es für die verschiedenen Käfer auch unterschiedliche Schadschwellen gibt.
Erst nach Überschreiten der wirtschaftlichen Schadschwelle ist eine Insektizidmaßnahme zum Schutz der Rapspflanzen angeraten. Liegt die Anzahl der gefangenen Käfer niedriger als die Schadschwelle, so wird nur ein geringer Schaden verursacht und auf eine Insektizidmaßnahme verzichtet. Hierdurch kann der Landwirt den chemischen Pflanzenschutz auf das notwendige Maß reduzieren.
In der folgenden Tabelle sind die Schadschwellen von dem Großen Rapsstängelrüssler und dem gefleckten Kohltriebrüssler dargestellt. Diese Käfer bohren Löcher in den Rapsstängel, bzw. in die Hauptadern der Blätter und legen Ihre Eier in der Pflanze ab.
Schädling |
Zeitraum |
Feststellen des Befalls |
Bekämpfungsrichtwert |
Mittelempfehlung |
Großer Rapsstängelrüssler |
Ab Vegetationsbeginn bis April |
Gelbschalen bei > 10°C |
Gelbschalen mit Gitter |
Ohne RGK: Mit RGK: |
Gefleckter Kohltriebrüssler |
Gelbschalen mit Gitter |
Neben den Rüsslern kann bereits ein weiterer Schädling in den Gelbschalen auftauchen. Hierbei handelt es sich um den Rapsglanzkäfer (RGK), der in wenigen Wochen die dann gebildeten Blütenknospen anfrisst und somit die Blüten unfruchtbar macht. Bei diesem Schädling müssen jedoch die Pflanzen in den nächsten Wochen untersucht werden und die RGK je Haupttriebe ausgezählt werden. Sobald die ersten gelben Blüten der Rapspflanzen geöffnet sind kann dieser Schädling ungehindert an die Blütenpollen gelangen und verursacht dann keinen Schaden mehr.
Unter den warmen, frühlingshaften Temperaturen des vergangenen Wochenendes kam es auf einigen Winterrapsflächen zu einem erhöhten Schädlingszuflug des Großen Rapsstängelrüsslers und vereinzelt auch bei dem Gefleckten Kohltriebrüssler. Unter den aktuell wieder kühleren Temperaturen reduziert sich die Aktivität der Käfer jedoch enorm, sodass erste bei steigenden Temperaturen mit einem weiteren Zuflug zu rechnen ist.