Spargelpflanzen – Neuanlage einer Spargelkultur
In den Monaten März und April sind die Spargelbetriebe damit beschäftigt neue Spargelanlagen zu pflanzen. Dazu nutzen sie die wärmeren Temperaturen und die Feuchtigkeit des Bodens aus, damit die jungen Pflanzen optimale Bedingungen vorfinden. Spargel wird von Mitte März bis Ende April gepflanzt und bevorzugt Bodentemperaturn von > 12°C und Schönwetterphasen direkt nach dem Pflanzen. Diese guten Vorrausetzungen sollten genutzt werden, um eine langlebige und ertragreiche Anlage zu realisieren.
Feldauswahl
Hierbei gibt es viele Punkte zu beachten: Flächenbeschaffenheit, Zuschnitt der Anlage, Bodenvorbereitung, Lage der Fläche, Wassererreichbarkeit und Sortenwahl um nur ein paar Punkte zu nennen. Hat man sich für eine Fläche entschieden ist es wichtig, diese samt ihren Bodenbeschaffenheiten gut zu kennen, damit einer optimalen Vorbereitung, Pflanzung und Ernte nichts im Wege steht.
Vorbereitungsjahr
Der optimale Beginn für die Feldvorbereitungen liegt bereits im Sommer vor der Spargelpflanzung. Zu diesem Zeitpunkt ist bei trockenen Böden eine Verdichtung durch den Einsatz schwerer Maschinen nicht zu erwarten. Die Feldvorbereitung inkl. Tiefenlockerung sollte bis zur ersten Augustwoche abgeschlossen sein. Der gesäte Ölrettich hat dann genügend Kulturzeit, um Blatt- und Wurzelmasse zu bilden und somit eine gute Tiefendurchwurzelung zu erreichen. Eine Durchwurzelung von mindesten 80 cm ist Voraussetzung.
Arbeitsablauf im Vorbereitungsjahr
- Bodenproben ziehen im Frühjahr
- Bodenprofil graben
- Verdichtungen aufspüren
- org. Dünger ausbringen
- Zwischenfrucht aussäen
- im Juli Zwischenfrucht mulchen
- Kalkung
- Mulchgut einarbeiten
- Tiefenbearbeitung
- Einsäen vom Ölrettich
- Abfrieren des Ölrettichs
Arbeitsablauf im Pflanzjahr
- zweite Kalkgabe (wenn nötig)
- Eingrubbern des abgestorbenen Ölrettichs
- Pflügen
- Pflanzbeet vorbereiten
- Pflanzen
Spargel pflanzen
Mit Hilfe der Pflanzmaschine, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, wird der Spargel auf den Betrieben gepflanzt. Die Maschine ist so aufgebaut: Am Anfang befindet sich eine Pflugeinheit mit dieser wird die Pflanztiefe bestimmt und ein Pflanzgraben gezogen. Danach folgt das Pflanzband. Hier gibt es verschiedene Varianten, womit der Pflanzabstand des Spargels in der Reihe bestimmt wird. Danach wird mittels nachlaufender Räder die Pflanzen leicht verschüttet und rückverfestigt/angedrückt. Auf der Maschine befindet sich ein Aufbau mit Ablagefläche für das Pflanzgut und Sitzplätzen für die Mitarbeiter*innen. Dabei bedienen immer ein bis zwei Personen ein Pflanzband. Dazu werden die Rhizome mit dem „Kopf“ in die Mulde des Pflanzbands gelegt, welche die Pflanze an die richtige Stelle im Pflanzgraben ablegt. Zum Schutz des Personals vor Wind und Wetter haben die Pflanzmaschinen meistens noch einen Planen- oder Dachaufbau.
GPS-Pflanzung
Mittlerweile werden die meisten Pflanzungen per GPS (Global Positioning System) angelegt. Das bedeutet, dass der Trecker durch ein System gesteuert wird und jeder Spargelreihe exakt neben der anderen liegt. Das stellt eine enorme Erleichterung für den Betrieb dar, da die Flächen und die Reihen eingelesen werden können und dadurch jederzeit für weitere Arbeiten (Bodenbearbeitung, Dämme ziehen, usw.) wiederzufinden sind.
Pflanzenqualität
Die Qualitäten der Jungpflanzen sollten gleich nach Erhalt auf ein gesundes und gleichmäßiges Äußeres geprüft werden. Die Klassifizierung der Jungpflanzen erfolgt in drei Kategorien: A = > 65 g (Standard für den Erwerbsanbau / Durchschnitt 100 g), B = < 65 g (bedarf einer besonderen Kulturführung), C = < 40 g (keine Bedeutung für den erwerbsmäßigen Anbau (Gartencenter)). Diese geben Aufschluss über die Qualität der Pflanzrhizome. Das Ertragspotential wird während der gesamten Kulturzeit der Anlage maßgeblich über die Pflanzenqualität und die Pflanzung bestimmt.
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