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Wildtierverluste bei der Mahd vermeiden

Webcode: 01044141
Stand: 28.04.2025

Landwirtschafts- und Jagdorganisationen rufen zu gemeinsamer Prävention auf

Der Einsatz von Wärmebilddrohnen – im Bild ist ein auf einer Grünlandfläche liegendes Rehkitz (hell hervorgehoben) zu erkennen – gilt als das erfolgversprechendste und effizienteste Verfahren, um Wildtiere vor der Mahd aufzuspüren.
Der Einsatz von Wärmebilddrohnen – im Bild ist ein auf einer Grünlandfläche liegendes Rehkitz (hell hervorgehoben) zu erkennen – gilt als das erfolgversprechendste und effizienteste Verfahren, um Wildtiere vor der Mahd aufzuspüren.Dr. Harm Drücker
Oldenburg/Hannover – Mit Beginn der Frühjahrsmahd startet für viele Landwirtinnen und Landwirte eine arbeitsintensive Zeit – doch sie fällt genau in die Brut- und Setzzeit zahlreicher Wildtiere. Aus diesem Grund appellieren die die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Landesjägerschaft Niedersachsen, das Landvolk Niedersachsen, die Landesgruppe der Lohnunternehmen sowie der Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden gemeinsam an alle Beteiligten: Wildtierschutz muss integraler Bestandteil der Mahdvorbereitung sein.

Ducken und Tarnen hilft nicht gegen Mähwerke

„Rehkitze, Feldhasen und Bodenbrüter sind besonders gefährdet, wenn die Maschinen anrücken“, betonen die Organisationen. Die natürlichen Schutzstrategien der Tiere – Ducken und Tarnen – hälfen gegen Fressfeinde, nicht aber gegen Mähwerke. Umso wichtiger sei es, die Mahd mit gezielten Maßnahmen zu begleiten.

Frühzeitige Planung rettet Leben

Eine frühzeitige Planung rettet Leben: Die Organisationen raten Landwirtinnen und Landwirten dringend, sich rechtzeitig mit den örtlichen Jägerinnen und Jägern abzusprechen. Viele Jägerschaften verfügen inzwischen über Drohnenteams, die mithilfe von Wärmebildtechnik kurz vor der Mahd gezielt nach Wildtieren suchen können. Diese Methode gilt als besonders effektiv – setzt jedoch eine gute Abstimmung voraus.

Flatterbänder, Duschradios, Knistertüten

Neben der modernen Technik empfehlen die Verbände auch bewährte Vergrämungsmaßnahmen: Flatterbänder, Duschradios und Knistertüten schrecken Wild ab und lassen sich einfach einsetzen – ein bis zwei Mittel pro Hektar genügen oft. Auch das Absuchen mit Jagdhunden kann helfen.

Wildschutzstreifen an Ackerrändern

Zudem raten die Organisationen zu einem möglichst späten Mahdtermin – sofern betrieblich machbar – sowie zur Schaffung von Wildschutzstreifen mit Blühmischungen an Ackerrändern. „Diese lenken Wildtiere aus den Gefahrenzonen und bieten Nahrung sowie Deckung“, so die Experten.

Mähtechnik: von innen nach außen

Mähen mit Verantwortung: Die richtige Mähtechnik spielt eine zentrale Rolle. Das Mähen von innen nach außen gibt Wildtieren eine Fluchtmöglichkeit. An Straßen empfiehlt sich der Start von der Straßenseite. Zusätzlich sollten Mahdgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit auf bekannten Wildflächen reduziert werden.

Die Organisationen sind sich einig: „Nur durch enge Zusammenarbeit von Landwirtinnen und Landwirten, Jägerschaft und Lohnunternehmern lassen sich Wildtierverluste in großem Umfang verhindern.“ Die gemeinsame Botschaft: Wildtierrettung beginnt vor der Mahd – mit Planung, Technik und Verantwortung.


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