Grassaatgutkauf – Mehr denn je auf Qualität achten
Das Grünland ist mit der seit Herbst bestehenden Nässe vielerorts in Mitleidenschaft geraten. Auf entsprechende Pflegemaßnahmen im Frühjahr sollte man sich jetzt schon vorbereiten. Hierzu gehört auch, bei der Ware der Grasmischungen auf Qualität zu achten.
Grünlandflächen über viele Jahre in einem guten Zustand zu halten, ist nicht leicht. Das gewisse Fingerspitzengefühl für den Blick der zeitgerechten Nutzung und der erforderlichen Pflegemaßnahmen hat mit den Witterungsextremen zugenommen. Hinzu kommt, dass in besonders umweltsensiblen Gebietskulissen Grünlandumbrüche (z.B. organischen Böden im Rahmen von GLÖZ 2), nicht mehr erfolgen dürfen. Vor diesem Hintergrund wird eine intensive Grünlandpflege mit regelmäßiger Nachsaat künftig mehr denn je an Bedeutung zunehmen, damit wertvolle Futtergräser im Pflanzenbestand bestandsbildend bleiben. Umso wichtiger ist es, dass bereits beim Saatgutkauf auf Qualität (Keimfähigkeit, Reinheit) geachtet wird. Die in der Arbeitsgemeinschaft der norddeutschen Landwirtschaftskammern empfohlenen Sorten des Deutschen Weidelgrases werden auf typischen Grünlandstandorten drei Jahre lang geprüft. Das empfohlene Sortiment zeichnet sich durch gute bzw. beste Eigenschaften hinsichtlich des Ertrags und Ausdauer aus. In dem Grünen Faltblatt mit dem Titel „Qualitätsstandardmischungen und Sortenempfehlungen für das Grünland 2022-2024“ sind die Sortenempfehlungen sowohl für das Deutsche Weidelgras als auch für die weiteren Grasarten aufgeführt (siehe Bild 1: „Nehmen Sie zum Kauf von Grasmischungen das Grüne Faltblatt zur Hand ..“). Ein Abgleich zwischen den Sorten der Saatgutware mit den im Faltblatt aufgeführten Sorten ist sehr zu empfehlen, um Rückschlüsse auf die Qualität und vor allem auf die nachhaltige Etablierung der Gräser zu ziehen.
Wer eher auf den zeitaufwändigen Vergleich verzichten möchte, sollte beim Kauf von Grasmischungen bevorzugt auf das Etikett der Freiwilligen Mischungskontrolle Niedersachsen achten (siehe Bild „Qualität auf einen Blick erkennen“). Das rote Siegel der Freiwilligen Mischungskontrolle Niedersachsen weist Qualitätsstandardmischungen aus, die in der Artenzusammensetzung den Angaben des Grünen Faltblattes entsprechen und zudem nur Sorten enthält, die im nordwestdeutschen Raum empfohlen sind.
Das magentafarbene Siegel der Freiwilligen Mischungskontrolle wird dann vergeben, wenn in der Sackware ausschließlich Sorten des Grünen oder des Ackerfutterfaltblattes enthalten sind. Die Artenzusammensetzung weicht jedoch von der Konzeption der Qualitätsstandardmischungen ab. Beide Siegel der Freiwilligen Mischungskontrolle stehen für Qualität und sind ein Grundstein für die nachhaltige Grünlandnutzung. Vor dem Kauf von nicht empfohlenem und geprüftem Saatgut sollte daher gründlich abgewogen werden, ob man das Betriebsrisiko eingehen möchte gegebenenfalls die „Katze im Sack“ zu kaufen.
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