Mais-Gemengeanbau richtig planen
Durch die schwierigen Aussaatbedingungen im letzten Herbst und die Überschwemmungen im Winter werden in diesem Jahr verstärkt Sommerkulturen angebaut werden müssen. Die Verfügbarkeit von Sommergetreide ist mittlerweile sehr begrenzt und auch die Wirtschaftlichkeit des Anbaus ist insbesondere bei später Aussaat überschaubar. Viele Betriebe denken daher über Mais als Alternative für diese Flächen nach.
Die Vorgaben zu GLÖZ 7 lassen jedoch einen Maisanbau nur zweimal hintereinander zu. Hierdurch rückt für manche Betriebe der Mischanbau in den Fokus. Um eine Mischkultur (Kulturcode 917) gemäß GAP regelkonform anzubauen, muss zu mindestens 25 % (Pflanzenzahl) eine zweite Kultur im Bestand etabliert werden. Gute Erfahrungen liegen mit dem Anbau von Mais mit Stangenbohnen, Sonnenblumen oder auch Sorghum-Hirse vor. Entsprechende Mischungen werden von den meisten Züchtern und Handelshäusern angeboten. Die Mischung kann auch selbst erzeugt werden. Hierbei bieten sich verschiedene Möglichkeiten:
- Saatgut mit passendem Kaliber (TKG und Kornform) selbst mischen und als Mischung aussäen.
- Aussaat in zwei Überfahrten, wobei dies nicht am gleichen Tag erfolgen muss.
- Aussaat mit verschiedenen Säagregaten, so können bei einigen Geräten zum Beispiel Ackerbohnen, die ohnehin eine tiefere Saatgutablage vertragen, über die Düngerschare (unter Verzicht auf eine UFD) ausgesät werden.
Sorghum kann bei entsprechenden Särädern mittels Mikrogranulatstreuer mit in die Saatrille gedrillt werden. Ein sehr genaues Abdrehen ist hierbei unerlässlich.
Ernteerleichterung bei Mais-Bohnen-Gemenge:
Rankende Kulturen wie die Stangenbohne können bei guter Etablierung erhebliche Ernteprobleme verursachen. In der Vergangenheit haben vereinzelt Lohnunternehmer durch die Montage von Rapstrennmessern am Maisgebiss eine Lösung geschaffen. Da es in der aktuellen Förderperiode möglich ist, die Mischkultur auch durch Aussaat in getrennten Reihen anzulegen, ergibt sich die Möglichkeit, jeweils eine oder zwei Maisreihen ohne Stangenbohnen auszusäen. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Mischungsverhältnis von 25 % im Bestand noch erreicht wird. Kann die Saatstärke in den Maisreihen ohne Bohnenbeimischung nicht reduziert werden, so bietet es sich an, in diesen andere Körner mit ähnlichem TKG beizumischen. Dies können z. B. Ackerbohnen sein aber auch aufpilliertes Sorghum eignet sich als nichtrankende Beimischung. Ebenso ist es möglich, Körnermais (getrocknetes Erntegut) in den Randreihen entsprechend beizumischen, da diese Körner nicht mehr keimfähig sind. Auf diese Weise lassen sich in den Randreihen Bestandesdichten von z. B. 6 – 7 Pfl./m² erreichen, obwohl 12 K./m² ausgesät wurden. Rechnerisch ergibt sich so in Kombination mit einer 2:1 Mischung in den 6 mittleren Saatkästen eines 8-Reihers ein Bohnenanteil von 27 - 28 %. Dieser Sicherheitszuschlag ist dabei als Mindestgröße zu betrachten und setzt beste ackerbauliche Voraussetzungen für die Bohnen voraus.
Grundsätzlich gilt, dass bei der Gemengeplanung bei den allermeisten Gemengepartnern des Maises davon ausgegangen werden sollte, dass die tatsächliche Auflaufrate des Saatgutes geringer ausfällt als beim Mais. Somit sollte in der Saatgutmischung nicht bis aufs letzte Prozent heruntergemischt werden, denn für die Anerkennung des Mischanbaus als eigene Kultur zählt der später vorhandene Bestand.
Auf der anderen Seite werden höhere Rohproteingehalte am ehesten erreicht, wenn ein höherer Bohnenanteil als 25 % etabliert wird. Als Obergrenze innerhalb der einzelnen Reihen können hier 40 % Bohnenanteil am Saatgut genannt werden, wobei dies sehr standfeste Maissorten voraussetzt. Erwartet werden dürfen um 1 – 1,5 % höhere RP-Gehalte, unter sehr guten Bedingungen bis zu 2,5 % höhere Eiweißwerte.
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