Bezirksstelle Uelzen

Hecken anlegen und pflegen – welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Webcode: 01043919

Hecken haben ein hohes ökologisches Potenzial. Sie schaffen Nahrungs-, Brut-, Zufluchts- und Schlafhabitate für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Sie strukturieren und vernetzen in Kombination mit Feldgehölzen unsere Kulturlandschaft. Hecken beleben das Landschaftsbild durch blühende und fruchttragende Sträucher und dienen dem Erosionsschutz (vor allem als Windschutz), dem Lärmschutz und als Unterschlupf für Nützlinge.

Hecke und Weg
Hecken haben viel ökologisches PotenzialKerstin Fricke
Die ökologische Bedeutung einer Hecke wächst mit ihrer Breite und Länge. In der freien Landschaft außerhalb von Acker und Grünland ist nur das Pflanzen von heimischen Gehölzen wie Hartriegel, Kornelkirsche, Holunder, Haselnuss zulässig (§ 40 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG). Als Vogelschutzgehölze eignen sich Hundsrose, Weißdorn und Schlehe.

In der Agrarlandschaft haben Hecken und Feldraine sowie Feldgehölze für die Vernetzung von Biotopen eine besondere Funktion. Mit ihrer linearen und punktförmigen Ausprägung bieten sie Lebensräume und Korridore für viele Tier- und Pflanzenarten und unterstützen damit den Biotopverbund. So hat das Land Niedersachsen auf Grundlage des Niedersächsischen Weges sich dazu gesetzlich verpflichtet (§13a NAGBNatSchG) bis 2023 auf 15% der Landesfläche und 10% der Offenfläche einen Biotopverbund umzusetzen. Die Beratung zum Biotop- und Artenschutz der Bezirksstelle Uelzen bietet  zum Thema „Hecken-viel Potenzial für Natur und Landwirtschaft“ eine Vortragsveranstaltung an. Hier erfahren Sie mehr.  

 

Hecken pflegen
Viele Hecken haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten aufgrund einer fehlenden und unsachgemäßen Pflege zu Baumreihen entwickelt. Sie sind überaltert und haben ihre ökologische Wirkung verloren. Sie sind „unten licht und oben dicht“. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass viele Tier- und Insektenarten weniger Nahrung als auch weniger geeigneten Lebensraum finden, da die Brut- und Aufzuchtplätze fehlen. Das Jubiläumsprojekt „Hecken in Niedersachsen“ fördert die Pflege und Instandsetzung bestehender Feld- und Wallhecken. Das Projekt läuft von 2024 bis 2026. Damit fördert die Bingo-Umweltstiftung landesweit die Revitalisierung von pflegebedürftigen Hecken und bietet fünftägige Heckenpflegekurse an. Die mit der Heckenpflege verbundenen Kosten werden vollständig erstattet. Die Kosten für den 5- tägigen Heckenpflegekurs betragen 185 €. Das Schulungs- und Förderungskonzept richtet sich an Landwirte, Firmen, Kommunen oder Verbände. Ziel ist die Hecken-Renaturierung für ein gesundes Wachstum und eine größere Artenvielfalt. Interessierte können sich an die VNP Stiftung wenden (Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide), E-Mail: jagau@verein-naturschutzpark.de. Weiterführende Informationen sind dem Link zu entnehmen: Bingo-Jubiläumsprojekt "Hecken in Niedersachsen" | VNP Stiftung. Im Landkreis Celle haben die Kommunen Bergen, Beckedorf, Eldingen, Lachendorf und Südwinsen mit der VNP Stiftung bereits Kontakt aufgenommen und teilweise schon Hecken gepflegt.

 

Hecken anlegen
Die Anlage von Hecken im Außenbereich fördert u.a.:

  • Verschiedene Landkreise wie z.B. der Landkreis Gifhorn mit dem Programm „NATÜRLICH WILD“. Der Landkreis stellt kostenlos standortheimische Bäume und Sträucher für freiwillige Maßnahmen zur Verfügung. Die Grundstückseigentümer verpflichten sich zur Pflanzung, Pflege und Erhaltung der Gehölze. https://www.gifhorn.de/wirtschaft-und-wohnen/umwelt/natuerlich-wild/

 

Kompensationsmaßnahmen - auch Ausgleichsmaßnahmen genannt - sind ein obligatorischer Bestandteil der Planfeststellungsunterlagen. Sie umfassen Maßnahmen, die dem Schutz von Landschaft und Natur dienen. Hierzu gehören auch Hecken. Wer zu Kompensationszwecken Flächen für die Heckenpflanzung bereitstellen möchte, sollte Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde aufnehmen. In der Regel sind eine Biotopkartierung und die Vermessung der Fläche erforderlich, verbunden mit einem grundbuchlichen Eintrag. Die Kosten übernehmen die Verursacher des Eingriffs, für die ein Ausgleich notwendig ist.  

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Kerstin Fricke